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Der Wald und seine Pilze im November - Pilzkundliche Führung im Raum Frankfurt/Offenbach/Dietzenbach am Sonntag, 09.11.2025 um 10:00 Uhr
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Aktueller Fundkorbpilz:
01.11.2025: Unser aktueller Fundkorbpilz, der Kiefernsteinpilz Boletus pinophilus, ist eine von mindestens vier Steinpilzarten, die von den meisten Pilzsammlern nicht unterschieden werden und alle gleich gut und essbar sind. Das Vorkommen bei Kiefern ist zumindest ein Hinweis auf diese selten gewordene Art. Der Hut ist dunkelbraun mit rötlichen Nuancen oder Flecken und leicht strukturiert, fast runzelig. Bei der Zubereitung entfaltet er ein nussiges Aroma, das besonders in Butter gebraten hervorragend zur Geltung kommt. (Katja Bauer) Mehr lesen >
31.10.2025: Aktueller Fundkorbpilz ist der Rosa Rettich-Helmling Mycena rosea. Mit Hutdurchmmessern bis zu 6 cm gehört er zu den größeren Helmlingen und ist zur Zeit wohl in jedem Wald zu finden. Er enthält geringe Mengen des Nervengifts Muscarin und muss daher wie alle Rettich-Helmlinge als Giftpilz ausgewiesen werden. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
30.10.2025: Auffallend, attraktiv, aber leider auch sehr selten ist unser aktueller Fundkorbpilz, der Baumwoll-Mürbling Psathyrella gossypina. Er soll jetzt Typhrasa gossypina heißen, weil seine Zystiden Öltropfen haben, also nur wegen eines unscheinbaren Merkmals, das nur mit dem Mikroskop zu erkennen ist. Gefunden und fotografiert hat ihn Frank Kaster an einem liegenden bemoosten Baumstamm im Frankfurter Stadtwald. Es dürfte sich um einen Erstfund für Hessen handeln. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
29.10.2025: Der Mönchskopf Clitocybe geotropa gehört im Rhein-Main-Gebiet nicht gerade zu den häufigen Arten, aber wenn er mal irgendwo auftaucht, dann selten allein. Das trifft offenbar gerade mal wieder zu, denn so viele Exemplare unseres aktuellen Fundkorbpilzes wie kürzlich bei der Pilzberatung im Frankfurter Gesundheitsamt sind mir noch nie vorgelegt worden. Er gehört zu den leicht kenntlichen Arten, ist zumindest jung ein guter Speisepilz und inzwischen in der neuen Gattung Infundibulicybe zu Hause. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
28.10.2025: Unser aktueller Fundkorbpilz kommt diesmal aus dem Taunus. An einem einst dicht mit Fichten bestandenen Hang bei Arnoldshain sind nur noch vereinzelte schon todkranke Baumgrüppchen übrig geblieben, zwischen denen einige Stümpfe mit üppigen Büscheln des Dunklen Hallimasch Armillaria ostoyae überwachsen sind. Es ist davon auszugehen, dass die Pilze gerade dabei sind, Hand in Hand mit Borkenkäfern auch diese Restbestände zu vernichten. Speisepilzsammler hätten sich an noch jungen Fruchtkörpern erfreuen können, die sind aber inwischen schon ziemlich vergammelt. (Dr. Kanya Goetsch) Mehr lesen >
27.10.2025: Braune Ritterlinge sind nicht immer leicht zu unterscheiden. Unser aktueller Fundkorbpilz, der Brandige Ritterling Tricholoma ustale, ist in Mitteleuropa weit verbreitet und nicht selten. Beim aktuellen Wetter hat er eine schleimig schmierige Huthaut. Sehr ähnlich ist der Bittere Eichenritterling Tricholoma ustaloides (und nicht nur der!). Zur sicheren Bestimmung sind auch Mikromerkmale zu beachten. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
Liste aller aktuellen Fundkorbpilze 2025
Liste aller aktuellen Fundkorbpilze 2024
Interessante Pilze im Fundkorb:
Geopora cooperi - Trüffel-Sandborstling
Es ist immer eine große Freude, wenn man einen sehr seltenen Pilz zu Gesicht bekommt. Um so mehr, wenn man auf den ersten Blick glauben könnte, eine echte Trüffel vor sich zu haben, zumal das seltsame Objekt auch noch unterirdisch (hypogäisch) gewachsen ist oder nur mit dem Scheitel die Oberfläche erreicht hat. Es handelt sich aber um einen äußerst seltenen Verwandten des Zedern-Sandborstlings Geopora sumneriana, der allerdings nicht bei Zedern sondern ihne jede Mykorhhiza-Bindung vorkommt. (Bernd Miggel) Mehr lesen >
Mycena amicta – Geschmückter Helmling
Diesen hübschen Helmling kann man schon im Wald relativ leicht anhand einer Merkmalskombination erkennen: blauer Hutrand + gelatinöse stückweise abziehbare Huthaut + Stiel auf ganzer Länge fein bereift. Er ist in manchen Regionen keineswegs selten und an totem Holz oder Zapfenresten vor allem in Nadelwäldern bei Fichten zu finden. Die Hütchen sind typisch helmlingsartig kegelförmig und deutlich gerieft. (Johann Rejek) Mehr lesen >
Ripartites tricholoma – Bewimperter Filzkrempling
Wenn sie so schön bewimpert sind wie auf der Abbildung sind die weißen trichterförmigen, ziemlich kleinen Pilze leicht zu erkennen. Allerdings hat man nicht sehr häufig Gelegenheit, ihnen zu begegnen. Die Art kommt in unterschiedlichen Waldgesellschaften vor, gern in der Nadelstreu von Fichten. Mit den Kremplingen der Gattung Paxillus ist sie nicht verwandt. (Veronika Ziegltrum) Mehr lesen >
Catinella olivacea – Olivfarbenes Kelchbecherchen
Seine meist versteckt in Hohlräumen an vermorschtem Laubholz wachsenden Fruchtkörper sind zunächst fast kugelig und geschlossen, später teller- oder scheibenförmig und 0,5 bis 1 cm, gelegentlich auch bis über 2 cm breit. Sie haben einen farblich deutlich abgesetzten, meist gerieften Rand, der lange eingerollt bleibt und gelblich oder gelbbraun gefärbt ist. Die in Mitteleuropa realtiv seltene Art ist durch ihr Aussehen makroskopisch gut zu identifizieren. (Erik Hock) Mehr lesen >
Cortinarius subtortus – Olivgelber Weihrauch-Schleimkopf
Der Geruch macht ihn zu einem leicht kenntlichen Schleimkopf. Um ihn möglichst deutlich wahrzunehmen, empfiehlt es sich, die Lamellen anzudrücken oder zu zerreiben. Hilfreich bei der Bestimmung sind auch seine ökologischen Ansprüche. Er kommt bevorzugt in moorigen Fichtenwäldern bei Torfmoosen und in Höhenlagen ab 400 m vor. Der deutsche Verbreitungsschwerpunkt liegt im Schwarzwald und Voralpenland. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
Hygrocybe aurantio-splendens – Glänzender Orange-Saftling
Die meisten Saftlinge sind mangels geeigneter Biotope (extensiv bewirtschaftete Magerwiesen) vom Aussterben bedroht. Das gilt auch für diese wunderschöne Art, die meist spät im Jahr erscheint und auch die ersten Fröste überdauern kann. Es gibt nur wenige Saftlinge mit so lebhaft rot oder orangerot gefärbten Hüten, die im Alter allerdings verblassen. Die hohlen Stiele sind gelblich bis orangegelb und meist längsstreifig gemustert. (Erik Hock) Mehr lesen >
Peniophora lycii – Grauer Zystidenrindenpilz
Diese auf Ästen wachsenden Beläge oder Krusten werden von vielen nicht als Pilze wahrgenommen und nur wenige beschäftigen sich mit ihnen. Ihre Bestimmung ist nicht immer einfach und es gibt einige weitere mehr oder weniger graue Arten. Da kommt man meist nicht ums Mikroskopieren herum und muss besonders auf unterschiedliche Zystiden achten. Den Grauen Zystidenrindenpilz findet man vor allem an Rotbuche und Hasel. (Bernd Miggel) Mehr lesen >
Pilzquiz
Helmlinge - Die Gattung Mycena im Fundkorb
Insgesamt 56 Helmlinge sind bisher mit einem Porträt im Fundkorb vertreten. Die allermeisten von ihnen wachsen an Holz. Drei Arten verdienen aufgrund ihrer Seltenheit und Substratwahl Beachtung. Mycena filopes wächst in Augenhöhe auf Fichtenzweigen, Mycena strobilicola auf Fichtenzapfen, und die in Mitteleuropa extrem seltene Mycena seynii auf Kiefernzapfen.
Eine seltene und bemerkenswerte Pilzart ist das Purpurfarbene Zystidenkeulchen Alloclavaria purpurea. Thomas Lehr berichtet über seinen Fund im Bayerischen Wald und weshalb er dort die Hosen runterlassen musste.
Ein besonders faszinierender Fundkorbpilz ist der Pillenwerfer (Pilobolus kleinii), den man so wie auf dem Foto nur mit einer stark vergrößernden Lupe sehen kann. Trotz seiner Winzigkeit ist er ein bemerkenswerter Rekordhalter. Seine Sporenkapseln sind die schnellsten Flugobjekte in der belebten Natur. Mehr lesen…
Begegnungen der besonderen Art: wer so etwas entdeckt, betrachtet sich ungläubig die seltsamen Gebilde, die an schleimigen Fäden zu hängen scheinen. Es ist der Schleimpilz Physarum utriculare, der bald seine Farbe verändern wird.
Vorsicht Gammelpilze – Ein Leitfaden
Vor Gammelfleisch ekelt sich jeder. Umso mehr erstaunt es, was häufig als Ausbeute von Pilzsammlern in Körben oder gar Plastiktüten nach Hause getragen wird. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Frankfurt möchten wir Ihnen gerne einen informativen Leitfaden zu diesem wichtigen Thema zum Download und Ausdrucken zur Verfügung stellen – hier als PDF erhältlich.