Macrolepiota rhacodes
Safran-Riesenschirmling
Safran-Riesenschirmlinge werden seit 2002 in der neu geschaffenen Gattung Chlorophyllum geführt, zu der auch tropische Arten gehören. Sie unterscheiden sich von den hierzulande gern gesammelten “echten” Parasolen durch rötendes Fleisch und glatte, nicht genatterte Stiele. Sie sind essbar, aber von minderer Qualität, als Mischpilze durchaus nicht zu verachten. Beiden Gruppen gemeinsam ist der dicke, wattige Ring, der sich nach dem Ablösen am Stiel auf- und abbewegen lässt. Dieses Merkmal ist für die Riesenschirmlinge typisch und kommt bei anderen Pilzen nicht vor.
Zu beachten wären der “Garten-Riesenschirmling” und der “Gift-Safranschirmling”, deren Existenz und Zuordnung umstritten sind und die schon Magen-/Darmstörungen verursacht haben. Sie sind unter verschiedenen Namen (Macrolepiota/Chlorophyllum brunneum, rhacodes var. hortensis, var. bohemica, venenata) beschrieben worden, haben auffallend dicke, scharf gerandete Stielknollen und wachsen eher dicht gesellig bis büschelig auf Komposthaufen, an stark gedüngten Standorten oder in Gewächshäusern. In geschlossenen Wäldern sind diese kaum anzutreffen.
Hinweisen möchte ich auch auf die unterschiedliche Schreibweise des Epithets (= Artname). In der deutschsprachigen Literatur findet man überwiegend rhacodes, international und im Index fungorum dagegen rachodes. Hierzu findet sich in German J. Kriegsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs (Band 4) die Anmerkung:
Nach Meinung maßgeblicher Mykologen (…) ist die Schreibweise rhacodes gegenüber rachodes korrekt, da es zerlumpt, zerrissen bedeutet, während es das Wort rachodes nicht gibt”
Für die Verwendung in der Küche sind Riesenschirmlingsarten wie Macrolepiota procera oder konradii die eindeutig bessere Wahl.