Ihre Adresse für Pilzkunde und Pilzführungen, nicht nur im Rhein-Main-Gebiet
Neuer Exkursionstermin “Der Wald und seine Pilze im Juni” am Sonntag, 22. Juni 10:00 Uhr. Hier geht’s zur Anmeldung ->
22.06.2025: Bei der Struppigen Bartflechte Usnea hirta, unserem akuellen Fundkorbpilz, handelt es sich um eine der kleineren, buschig wachsenden Bartflechten. Man findet diese weit verbreitete, nicht seltene Art in lichten Wäldern an freistehenden Bäumen. Wir fanden mehrere Lager (so nennt man die Fruchtkörper bei den Flechten) an dünnen Zweigen einer jungen Waldkiefer in einem Kiefern-Schonwald auf saurem, torfigem Boden im Nordschwarzwald auf 720 mNN. (Bernd Miggel) Mehr lesen >
21.06.2025: Zur Zeit ist unser aktueller Fundkorbpilz, der Waldfreundrübling Gymnopus dryophilus, nur vereinzelt anzutreffen. Das ändert sich bei optimalen Wachstumsbedingungen. Dann spielt er als Streuzersetzer eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald und ist in hohem Maße an der Verrottung von Laub und Nadeln beteiligt. Da es einige sehr ähnliche Verwandte gibt, die erst in jüngerer Zeit als eigenständige Arten abgetrennt wurden, ist seine sichere Bestimmung nicht ganz einfach. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
20.06.2025: Unser heutiger Fundkorbpilz ist was fürs Auge und für die Pfanne. Voraussetzung: der Weitlöcherige Stielporling Polyporus arcularius muss jung und zart sein. Er ist zweifellos eine der schönsten Arten unter den Stielporlingen, was auf die wabenartigen, mehr oder weniger am Stiel herablaufenden Poren und den zart bewimperten Hutrand zurückzuführen ist. Er gilt als selten, ist im Rhein-Main-Gebiet aber ziemlich häufig. Knusprig gebraten und dezent mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt ist er durchaus lecker, wenn er auch nicht ganz die Qualität des Kleinen Schuppenporlings erreicht. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
19.06.2025: Unser aktueller Fundkorbpilz kommt diesmal aus Sachsen. Offensichtlich ist die Himberrote Hundsrute Mutinus ravenelii in der Nordhälfte und im Osten Deutschlands weiter verbreitet und häufiger als in der Südhälfte. Gemeldet wurde sie von Familie Prescher aus Leipzig mit der Vermutung, dass der hübsche aber aasartig stinkende Pilz mit Rindenmulch in ihren Garten gelangt sein könnte. Wie auch immer: in jedem Fall sind Fluginsekten maßgeblich an der Sporenverbreitung beteiligt. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
18.06.2025: Der deutsche Name beschreibt ein wichtiges Merkmal unseres heutigen Fundkorbpilzes: Rillstieliger Helmling (Mycena polygramma). Im Idealfall ist der Stiel über die gesamte Länge gerillt und der Pilz damit eindeutig bestimmbar. Weitere Merkmale sind neben der typischen Helmlingshutform die grauen bis graubraunen Hut- und Stielfarben, oft auch mit einer bläulichen Komponente. Er ist nicht häufig aber weit verbreitet und wächst meist gesellig auf Laubholzstümpfen oder vergrabenem Holz. (Johann Rejek) Mehr lesen >
17.06.2025: Aktueller Fundkorbpilz ist der Heu-Düngerling Panaeolus foenisecii, der gerade Hochsaison hat. Er wird auch realitätsnah Heuschnitt-Düngerling genannt, weil er auf frisch gemähten Rasenflächen besonders auffällt. Er ist unter den Düngerlingen die mit Abstand häufigste Art und dürfte nirgendwo in Deutschland fehlen. Um ihn wirklich sicher zu bestimmen, ist Mikroskopieren angesagt. Große grobwarzige Sporen sind sein Wahrzeichen. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
16.06.2025: Der bekannte Netzstielige Hexenröhrling hat einen nach neueren Erkenntnissen sehr seltenen Doppelgänger (der möglicherweise gar nicht sooo selten ist!). Nur wenige Pilzfreunde haben bisher etwas von ihm erfahren. Er ist jetzt im Dietzenbacher Carré zum zweiten Mal erschienen und daher unser aktueller Fundkorbpilz: der Kurznetzige Hexenröhrling Boletus (Suillellus) mendax. Auf den ersten Blick ist er kaum von seinem nahen Verwandten zu unterscheiden. Neben der kürzeren Netzzeichnung sind ein roter Röhrenboden und etwas anders geformte Sporen seine Kennzeichen. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
15.06.2025: Wer zur Zeit in Fichten- und Tannenwäldern unterwegs ist, dem dürften Unmengen von kleinen hell- bis weißfarbenen Pilzhütchen aufgefallen sein. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um das Nadelstreu-Käsepilzchen Marasmius wettsteinii, unseren aktuellen Fundkorbpilz. Es wächst auf alten Nadeln von Fichten oder Tannen. Wer es nicht glaubt, sollte behutsam ein Exemplar entnehmen. Mit etwas Glück hängt die Nadel am Stiel. Auf der Hutunterseite kann man ein Halsband (Kollar) bewundern. (Johann Rejek) Mehr lesen >
Liste aller aktuellen Fundkorbpilze 2025
Liste aller aktuellen Fundkorbpilze 2024
Interessante Pilze im Fundkorb:
Geopora cooperi - Trüffel-Sandborstling
Es ist immer eine große Freude, wenn man einen sehr seltenen Pilz zu Gesicht bekommt. Um so mehr, wenn man auf den ersten Blick glauben könnte, eine echte Trüffel vor sich zu haben, zumal das seltsame Objekt auch noch unterirdisch (hypogäisch) gewachsen ist oder nur mit dem Scheitel die Oberfläche erreicht hat. Es handelt sich aber um einen äußerst seltenen Verwandten des Zedern-Sandborstlings Geopora sumneriana, der allerdings nicht bei Zedern sondern ihne jede Mykorhhiza-Bindung vorkommt. (Bernd Miggel) Mehr lesen >
Mycena amicta – Geschmückter Helmling
Diesen hübschen Helmling kann man schon im Wald relativ leicht anhand einer Merkmalskombination erkennen: blauer Hutrand + gelatinöse stückweise abziehbare Huthaut + Stiel auf ganzer Länge fein bereift. Er ist in manchen Regionen keineswegs selten und an totem Holz oder Zapfenresten vor allem in Nadelwäldern bei Fichten zu finden. Die Hütchen sind typisch helmlingsartig kegelförmig und duetlich gerieft. (Johann Rejek) Mehr lesen >
Ripartites tricholoma – Bewimperter Filzkrempling
Wenn sie so schön bewimpert sind wie auf der Abbildung sind die weißen trichterförmigen, ziemlich kleinen Pilze leicht zu erkennen. Allerdings hat man nicht sehr häufig Gelegenheit, ihnen zu begegnen. Die Art kommt in unterschiedlichen Waldgesellschaften vor, gern in der Nadelstreu von Fichten. Mit den Kremplingen der Gattung Paxillus ist sie nicht verwandt. (Veronika Ziegltrum) Mehr lesen >
Catinella olivacea – Olivfarbenes Kelchbecherchen
Seine meist versteckt in Hohlräumen an vermorschtem Laubholz wachsenden Fruchtkörper sind zunächst fast kugelig und geschlossen, später teller- oder scheibenförmig und 0,5 bis 1 cm, gelegentlich auch bis über 2 cm breit. Sie haben einen farblich deutlich abgesetzten, meist gerieften Rand, der lange eingerollt bleibt und gelblich oder gelbbraun gefärbt ist. Die in Mitteleuropa realtiv seltene Art ist durch ihr Aussehen makroskopisch gut zu identifizieren. (Erik Hock) Mehr lesen >
Cortinarius subtortus – Olivgelber Weihrauch-Schleimkopf
Der Geruch macht ihn zu einem leicht kenntlichen Schleimkopf. Um ihn möglichst deutlich wahrzunehmen, empfiehlt es sich, die Lamellen anzudrücken oder zu zerreiben. Hilfreich bei der Bestimmung sind auch seine ökologischen Ansprüche. Er kommt bevorzugt in moorigen Fichtenwäldern bei Torfmoosen und in Höhenlagen ab 400 m vor. Der deutsche Verbreitungsschwerpunkt liegt im Schwarzwald und Voralpenland. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
Hygrocybe aurantio-splendens – Glänzender Orange-Saftling
Die meisten Saftlinge sind mangels geeigneter Biotope (extensiv bewirtschaftete Magerwiesen) vom Aussterben bedroht. Das gilt auch für diese wunderschöne Art, die meist spät im Jahr erscheint und auch die ersten Fröste überdauern kann. Es gibt nur wenige Saftlinge mit so lebhaft rot oder orangerot gefärbten Hüten, die im Alter allerdings verblassen. Die hohlen Stiele sind gelblich bis orangegelb und meist längsstreifig gemustert. (Erik Hock) Mehr lesen >
Peniophora lycii – Grauer Zystidenrindenpilz
Diese auf Ästen wachsenden Beläge oder Krusten werden von vielen nicht als Pilze wahrgenommen und nur wenige beschäftigen sich mit ihnen. Ihre Bestimmung ist nicht immer einfach und es gibt einige weitere mehr oder weniger graue Arten. Da kommt man meist nicht ums Mikroskopieren herum und muss besonders auf unterschiedliche Zystiden achten. Den Grauen Zystidenrindenpilz findet man vor allem an Rotbuche und Hasel. (Bernd Miggel) Mehr lesen >
Pilzquiz
Helmlinge - Die Gattung Mycena im Fundkorb
Insgesamt 40 Helmlinge sind bisher mit einem Porträt im Fundkorb vertreten. Die allermeisten von ihnen wachsen an Holz. Drei Arten verdienen aufgrund ihrer Seltenheit und Substratwahl Beachtung. Mycena filopes wächst in Augenhöhe auf Fichtenzweigen, Mycena strobilicola auf Fichtenzapfen, und die in Mitteleuropa extrem seltene Mycena seynii auf Kiefernzapfen.
Eine seltene und bemerkenswerte Pilzart ist das Purpurfarbene Zystidenkeulchen Alloclavaria purpurea. Thomas Lehr berichtet über seinen Fund im Bayerischen Wald und weshalb er dort die Hosen runterlassen musste.
Ein besonders faszinierender Fundkorbpilz ist der Pillenwerfer (Pilobolus kleinii), den man so wie auf dem Foto nur mit einer stark vergrößernden Lupe sehen kann. Trotz seiner Winzigkeit ist er ein bemerkenswerter Rekordhalter. Seine Sporenkapseln sind die schnellsten Flugobjekte in der belebten Natur. Mehr lesen…
Begegnungen der besonderen Art: wer so etwas entdeckt, betrachtet sich ungläubig die seltsamen Gebilde, die an schleimigen Fäden zu hängen scheinen. Es ist der Schleimpilz Physarum utriculare, der bald seine Farbe verändern wird.
Vorsicht Gammelpilze – Ein Leitfaden
Vor Gammelfleisch ekelt sich jeder. Umso mehr erstaunt es, was häufig als Ausbeute von Pilzsammlern in Körben oder gar Plastiktüten nach Hause getragen wird. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Frankfurt möchten wir Ihnen gerne einen informativen Leitfaden zu diesem wichtigen Thema zum Download und Ausdrucken zur Verfügung stellen – hier als PDF erhältlich.