Cortinarius subtortus

Olivgelber Weihrauch-Schleimkopf

(Pers.) Zawadzki 1835
Familie: Cortinariaceae
© Dieter Gewalt
Untergattung: Phlegmacium
subtortus = etwas verdreht
Im Schwarzwald nahe Hornberg gefunden und fotografiert von Norbert Kühnberger

Cortinarius subtortus gehört zu den leicht kenntlichen Schleimköpfen. Voraussetzung: man sollte wissen, wie Weihrauch riecht. Falls nicht, hilft vielleicht weiter, dass der Duft auch als auffallend aromatisch, fruchtig, würzig, nach Zitrone, Zedern- oder Bleistiftholz bzw. schlicht als unangenehm beschrieben wird. Um ihn möglichst deutlich wahrzunehmen, empfiehlt es sich, die Lamellen anzudrücken oder zu zerreiben, was übrigens für alle Blätterpilze gilt.

Foto: Uwe Winkler

Hilfreich bei der Bestimmung sind auch seine ökologischen Ansprüche. Er kommt bevorzugt in moorigen Fichtenwäldern bei Torfmoosen und in Höhenlagen ab 400 m vor. Der deutsche Verbreitungsschwerpunkt liegt im Schwarzwald und Voralpenland, in der Schweiz ist der Pilz montan und subalpin in geeigneten Biotopen nicht selten. Seine Erscheinungszeit ist Juli bis Oktober.

2 Fotos: Uwe Winkler

Die bei feuchtem Wetter schmierigen ansonsten etwas klebrigen Hüte erreichen Durchmesser von 3 bis 6 cm. Sie sind eingewachsen radialfaserig, ihre Farbe variiert von olivgelblich bis olivocker. Der Hutrand ist lange eingerollt. Unter dem Lamellenansatz befindet sich manchmal eine sehr schmale hellbläuliche Zone. Die Lamellen sind rauchgrau mit jung helleren Schneiden, später durch ausfallendes Sporenpulver braun. Der weißliche zylindrische Stiel ist 4 – 8 cm lang. Das ebenfalls weißliche Fleisch ist wässrig grau marmoriert und hat neben dem weihrauchartigen Geruch einen schwach bitteren Geschmack. Es färbt sich mit Kalilauge (KOH) braun. Das Sporenpulver ist gelbbräunlich.

Collage von Wolfgang Kaiser

Mikromerkmale: Sporen rundlich, feinwarzig, 7,5 - 9 x 6 – 7 µm. Cheilozystiden unregelmäßig spindelig, teilweise gelblich inkrustiert, Hutdeckschicht aus schmalen parallel liegenden Hyphen, vereinzelt mit Schnallen.

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 5, Nr. 243
  • German J. Krieglsteiner & Andreas Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 5, Seite 173 -174
  • Ewald Gerhardt: Der große BLV-Pilzführer für unterwegs, Seite 252
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 14. Dezember 2024