Mycena seynii
Mediterraner Kiefernzapfenhelmling
An Zapfen unserer heimischen Nadelhölzer finden sich Blätterpilze vor allem zweier Gattungen: Baeospora und Strobilurus. Der Mäuseschwanzrübling Baeospora myosura besiedelt herdenweise Fichten- und Kiefern-, seltener auch Tannen-, Lärchen- und Douglasienzapfen. An Kiefernzapfen sind zwei Arten der Gattung Strobilurus häufig: der Bittere und der Milde Kiefernzapfenrübling. An Fichtenzapfen ist Strobilurus esculentus häufig, mit Strobilurus albipilatus existiert aber eine weitere sehr seltene oder kaum beachtete Art.
Wesentlich seltener sind Helmlinge auf Koniferenzapfen. Erst kürzlich habe ich Mycena strobilicola, den Fichtenzapfenhelmling, erstmals gefunden, und noch aktueller einen weiteren Helmling auf Kiefernzapfen (Pinus nigra), bei dem es sich um die erst wenige Male in Deutschland nachgewiesene Mycena seynii handelt.
Der Zapfen lag auf sandigem Grund, was an den am Stiel haftenden Sandpartikeln zu erkennen ist. Der Hut des einzelnen Fruchtkörpers maß exakt 2,1 cm, war leicht gebuckelt, in der Mitte grau gefärbt, zum Rand hin weiß. Lamellen weiß, am Stiel ausgebuchtet angewachsen waren ca. 20, einige zum Hutrand hin deutlich gegabelt, dazwischen zahlreiche unterschiedlich lange Lameletten. Der Stiel war 5 cm lang, 2 mm dick und am Grund striegelig-filzig.
Mikroskopische Merkmale:
Sporen: stark amyloid, ellipsoid, glatt und dünnwandig. Maße der vermutlich noch unreifen Sporen, ermittelt von Frank Kaster: 7,2 - 7,9 x 3,5 - 4,8 µm
Weitere Mikromerkmale, festgestellt von Bernd Miggel:
Basidien: 4-sporig, mit Basalschnalle
Lamellentrama: dextrinoid (rotbraun), nur wenige Schnallen
Cheilozystiden: spindelig-bauchig oder zylindrisch. Maße einer einzelnen: 50 x 9 µm
Hyphen der Huthaut: glatt, selten mit Auswüchsen
Hyphen der Stielhaut: glatt, Terminalglieder z. T. mit groben fingerförmigen Verzweigungen
Schnallen: an sämtlichen untersuchten Gewebeteilen (Basidienbasis, Hutdeckschicht, Lamellentrame, Stielhaut) vorhanden