Ustilago maydis

Maisbeulenbrand

(DC.) Corda 1842
Familie: Ustilaginaceae
© Dieter Gewalt
maydis = auf Mais

Maisfeld in Sicht? Dann sind Ihnen/Euch vielleicht diese merkwürdigen Wucherungen aufgefallen, bei deren Anblick man nichts Gutes vermutet. Die oft bizarr geformten Gebilde lassen an eine bösartige Krebsgeschwulst denken, aber es handelt sich um einen Pilz, der an Formenvielfalt kaum zu übertreffen ist. Es ist der Maisbeulenbrand Ustilago maydis, ein hochspezialisierter, parasitischer Brandpilz, der weltweit vorkommt, wo Mais angebaut wird. Er schädigt zwar seine Wirtspflanze, kann sie sogar zum Absterben bringen, ist für Mensch und Tier aber ungiftig. Da vor allem die Kolben befallen werden, ist ein erheblicher Nährstoffverlust bei der Verwendung als Futterpflanze die Folge.

Natürlich würde beim Maisbeulenbrand niemand an ein leckeres Pilzgericht denken, und doch werden infizierte, schwarz verfärbte Maiskörner in der mexikanischen Küche als Cuitlacoche, in der asiatischen als Angkak (China) oder Koji (Japan) geschätzt.

Nicht nur das. Er wird auch als homöopathisches Heilmittel (Globuli) im Internet angeboten und soll weiblichen Patienten in den Wechseljahren und bei Uterus- und übermäßig starken Menstruationsblutungen helfen. Der Pilz soll auch als Abortivum (vor allem unter den schwarzen Sklaven Nordamerikas) Verwendung gefunden haben.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 20. August 2020