Xerocomus cisalpinus
Starkblauender Rotfußröhrling
Der Starkblauende Rotfußröhrling ist eine erst seit wenigen Jahren als eigenständig erkannte Art aus dem schwierigen Komplex der Rotfußröhrlinge. Er scheint aber nicht selten zu sein, sondern in den entsprechenden Biotopen – nicht zu saure, eher wärmere Laubwälder – oft sogar häufiger als die anderen Rotfußarten vorzukommen.
Gekennzeichnet ist Xerocomus cisalpinus vor allem durch seine Tramafarbe und -verfärbung. Im Hut ist das Fleisch sehr blass gelblich gefärbt, oft fast weiß, im Stiel dann eher leuchtend gelb. Hier, vor allem im Bereich der Stielbasis, blaut das gelbliche Fleisch nach 1 – 5 Minuten deutlich. Weitere Kennzeichen sind der oft recht zierliche Habitus und die typischerweise kleinfelderig aufgerissene Huthaut, die zudem ziemlich schnell verkahlt.
Der Gemeine Rotfußröhrling hat durchgängig gelbliches Fleisch, das höchstens sehr schwach und langsam blaut; seine Huthaut reißt oft eher großfelderig auf. Der Herbstrotfuß unterscheidet sich durch sattgelbe Trama und kaum aufreißende, typisch runzelige Huthaut. Nicht selten kommen aber Kollektionen vor, die sorgfältig mikroskopiert werden müssen. Die Kombination aus stark inkrustierten, relativ schlanken Huthautzellen und gestreiften, ziemlich kleinen Sporen zeichnet Xerocomus cisalpinus aus und hilft bei der Abgrenzung gegen ähnliche Arten.
Anmerkung von Dieter Gewalt: Das Epithet cisalpinus müsste eigentlich in der Bedeutung „beidseits der Alpen“ verstanden werden. Diesseits ist jeweils vom Standort des Betrachters abhängig, der sich südlich oder nördlich der Alpen aufhalten kann. Die Rotfußröhrlinge werden inzwischen in der neue erschaffenen Gattung Xerocomellus geführt.
Weiterführende Literatur:
- http://tintling.com/inhalt/2013/Roedig_Xerocomus_12_07.pdf
- Lehr, T. & J. Schreiner (2006) Xerocomus cisalpinus für Deutschland nachgewiesen – Zeitschrift für Mykologie 72/2 S. 123 – 136