Xerula radicata
Grubiger Schleimrübling
Dieser Pilz wird auch als „Wurzelnder Schleimrübling“ bezeichnet – ein Name, der genau genommen etwas irreführend ist, denn Pilze sind keine Pflanzen und haben keine Wurzeln. Der Begriff „wurzelnd“ beschreibt allerdings anschaulich eines seiner charakteristischen Merkmale: der ohnehin schon lange Stiel erscheint, wenn man den Pilz aus dem Substrat zieht, noch um einiges wurzelartig verlängert. Besonders eindrucksvoll kann sich das zeigen, wenn er auf stark vermorschtem Holz wächst und die Stiele beim Herausziehen lang und länger werden. Der Name „Grubiger Schleimrübling“ bezieht sich auf die radial grubig-runzelige Struktur der Hutoberseite, die bei feuchtem Wetter schleimig glänzt und sich schleimig anfühlt. Bei Trockenheit wirkt die Huthaut glanzlos, man kann aber das Vorhandensein der schmierigen Schicht überprüfen, indem man mit einem Finger etwas Speichel auf der Hutoberfläche verreibt. Beim Loslassen spürt man dann ein typisches Zupfen. Die Stiele sind glatt, manchmal etwas verdreht.
Der oben beschriebene Speicheltest ist wichtig, um bei Trockenheit gewachsene Schleimrüblinge von anderen Arten aus der Gattung Xerula zu unterscheiden, die stets trockene Hüte aber keine glatten Stiele haben. Hier wären vor allem der Schwarzhaarige Wurzelrübling Xerula melanotricha und der Braunhaarige Wurzelrübling Xerula pudens zu nennen, deren Stiele fein behaart sind (Lupe!).
Der Grubige Schleimrübling erscheint ab Mai, wird aber erst ab ca. Juli häufig und ist dann bis in den Spätherbst oder bei milder Witterung noch im Winter zu finden. Er wächst nahezu ausschließlich an Laubhözern, besonders an Buchen. Er ist essbar, womit aber nicht gesagt sein soll, dass er eine Delikatesse wäre. Ich würde es so formulieren: Er schmeckt besser, als sein Erscheinungsbild vermuten lässt, aber wenn man ihn im Wald stehen lässt, hat man nichts versäumt.
Laut Index fungorum soll die Art heute Hymenopellis radicata heißen und in der Familie Physalacriaceae (zuvor Tricholomataceae) geführt werden.