Ihre Adresse für Pilzkunde und Pilzführungen, nicht nur im Rhein-Main-Gebiet
Neue Exkursionstermine gibt’s, wenn’s mal wieder ausreichend geregnet hat.
23.05.2025: Streuobstwiesen sind wahre Fundgruben für Flechten. Eine für dieses Habitat typische Art ist die Olivgrüne Schwarznapfflechte Lecidella elaeochroma, unser aktueller Fundkorbpilz.Wir haben sie auf dünneren Ästen von mehreren Apfelbäumen zusammen mit der Hellen Kuchenflechte und der Gewöhnlichen Gelbflechte gesehen. Sie besitzt schwarze Apothecien, die man ohne Lupe bestenfalls als schwarze Pünktchen erkennen kann. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
22.05.2025: Auch einer der häufigsten Blätterpilze um diese Jahreszeit, der Breitblättrige Holzrübling Megacollybia platyphylla ist aufgrund der anhaltenden Trockenheit nur vereinzelt zu finden. Mit etwas Glück fand ich ihn in der Wetterau (Hessen), und somit ist er unser aktueller Fundkorbpilz. Typisch für den meistens auf vergrabenem Laubholz wachsenden Pilz sind die langen Myzelstränge, das recht dünne Hutfleisch und der radialfaserige, im Alter oft eingerissene Hut. (Johann Rejek) Mehr lesen >
21.05.2025: Unterwegs auf dem 300 km langen Wanderweg Via Algarviana in Portugal haben wir gelegentlich auch nach Pilzen Ausschau gehalten und mehrere Erbsenstreulinge (Pisolithus arhizus) entdeckt! Dieser Fund soll nicht unerwähnt bleiben und ich melde ihn daher als aktuellen Fundkorbpilz. Der so ähnlich wie ein Kartoffenbovist aussehende Bauchpilz zeigt erst aufgeschnitten seinen besonderen Reiz und soll weltweit verbreitet sein. In Deutschland habe ich ihn noch nie gesehen. (Dr. Kanya Götsch) Mehr lesen >
20.05.2025: Aktueller Fundkorbpilz ist der Löwengelbe Porling Polyporus varius, der jetzt Cerioporus leptocephalus heißen soll. Er ist einer der häufigsten mehr oder weniger zentral gestielten Porlinge und besiedelt gern dünnere Ästchen. Löwengelber Hut und schlanker zum Teil schwarz gefärbter Stiel sind die Merkmale dieser recht kleinen Pilzart. Die Poren sind sehr fein und mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
19.05.2025: Aktueller Fundkorbpilz ist der Gras-Kernpilz Epichloe typhina. Er bildet an lebenden Gräsern weißliche bis hellgrüne manschettenartige Überzüge, die sich später goldgelb bis orange verfärben. Passend zu diesen Eigenschaften wird er auch Orangefarbener Manschettenpilz genannt. Von seinen Sporen und Hyphen ernähren sich kleine Fliegen und deren Larven. Wer auf ihn achtet, wird diesen Pilz vermutlich fast überall finden können. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
18.05.2025: Auch wenn er in der gängigen Pilzliteratur kaum erwähnt wird, ist unser aktueller Fundkorbpilz, der Buchenwald-Wasserfuß Hydropus subalpinus, nicht selten. Auf der Verbreitungskarte der DGfM ist er mit über 3300 Fundmeldungen (Stand 05.2025) gut vertreten. Einfach zu bestimmen ist dieser kleine Blätterpilz, der hauptsächlich auf toten Laubholzästchen wächst, dennoch nicht. Zwei Merkmale können bei der Bestimmung helfen. Ein nach oben ruckartiges Abziehen des Hutes, zurück bleibt ein „Knopf“ auf der Stielspitze (ähnlich dem Knopfstieligen Rübling), und eine weiß-striegelige Stielbasis. (Johann Rejek) Mehr lesen >
Liste aller aktuellen Fundkorbpilze 2025
Liste aller aktuellen Fundkorbpilze 2024
Interessante Pilze im Fundkorb:
Geopora cooperi - Trüffel-Sandborstling
Es ist immer eine große Freude, wenn man einen sehr seltenen Pilz zu Gesicht bekommt. Um so mehr, wenn man auf den ersten Blick glauben könnte, eine echte Trüffel vor sich zu haben, zumal das seltsame Objekt auch noch unterirdisch (hypogäisch) gewachsen ist oder nur mit dem Scheitel die Oberfläche erreicht hat. Es handelt sich aber um einen äußerst seltenen Verwandten des Zedern-Sandborstlings Geopora sumneriana, der allerdings nicht bei Zedern sondern ihne jede Mykorhhiza-Bindung vorkommt. (Bernd Miggel) Mehr lesen >
Mycena amicta – Geschmückter Helmling
Diesen hübschen Helmling kann man schon im Wald relativ leicht anhand einer Merkmalskombination erkennen: blauer Hutrand + gelatinöse stückweise abziehbare Huthaut + Stiel auf ganzer Länge fein bereift. Er ist in manchen Regionen keineswegs selten und an totem Holz oder Zapfenresten vor allem in Nadelwäldern bei Fichten zu finden. Die Hütchen sind typisch helmlingsartig kegelförmig und duetlich gerieft. (Johann Rejek) Mehr lesen >
Ripartites tricholoma – Bewimperter Filzkrempling
Wenn sie so schön bewimpert sind wie auf der Abbildung sind die weißen trichterförmigen, ziemlich kleinen Pilze leicht zu erkennen. Allerdings hat man nicht sehr häufig Gelegenheit, ihnen zu begegnen. Die Art kommt in unterschiedlichen Waldgesellschaften vor, gern in der Nadelstreu von Fichten. Mit den Kremplingen der Gattung Paxillus ist sie nicht verwandt. (Veronika Ziegltrum) Mehr lesen >
Catinella olivacea – Olivfarbenes Kelchbecherchen
Seine meist versteckt in Hohlräumen an vermorschtem Laubholz wachsenden Fruchtkörper sind zunächst fast kugelig und geschlossen, später teller- oder scheibenförmig und 0,5 bis 1 cm, gelegentlich auch bis über 2 cm breit. Sie haben einen farblich deutlich abgesetzten, meist gerieften Rand, der lange eingerollt bleibt und gelblich oder gelbbraun gefärbt ist. Die in Mitteleuropa realtiv seltene Art ist durch ihr Aussehen makroskopisch gut zu identifizieren. (Erik Hock) Mehr lesen >
Cortinarius subtortus – Olivgelber Weihrauch-Schleimkopf
Der Geruch macht ihn zu einem leicht kenntlichen Schleimkopf. Um ihn möglichst deutlich wahrzunehmen, empfiehlt es sich, die Lamellen anzudrücken oder zu zerreiben. Hilfreich bei der Bestimmung sind auch seine ökologischen Ansprüche. Er kommt bevorzugt in moorigen Fichtenwäldern bei Torfmoosen und in Höhenlagen ab 400 m vor. Der deutsche Verbreitungsschwerpunkt liegt im Schwarzwald und Voralpenland. (Dieter Gewalt) Mehr lesen >
Hygrocybe aurantio-splendens – Glänzender Orange-Saftling
Die meisten Saftlinge sind mangels geeigneter Biotope (extensiv bewirtschaftete Magerwiesen) vom Aussterben bedroht. Das gilt auch für diese wunderschöne Art, die meist spät im Jahr erscheint und auch die ersten Fröste überdauern kann. Es gibt nur wenige Saftlinge mit so lebhaft rot oder orangerot gefärbten Hüten, die im Alter allerdings verblassen. Die hohlen Stiele sind gelblich bis orangegelb und meist längsstreifig gemustert. (Erik Hock) Mehr lesen >
Peniophora lycii – Grauer Zystidenrindenpilz
Diese auf Ästen wachsenden Beläge oder Krusten werden von vielen nicht als Pilze wahrgenommen und nur wenige beschäftigen sich mit ihnen. Ihre Bestimmung ist nicht immer einfach und es gibt einige weitere mehr oder weniger graue Arten. Da kommt man meist nicht ums Mikroskopieren herum und muss besonders auf unterschiedliche Zystiden achten. Den Grauen Zystidenrindenpilz findet man vor allem an Rotbuche und Hasel. (Bernd Miggel) Mehr lesen >
Pilzquiz
Helmlinge - Die Gattung Mycena im Fundkorb
Insgesamt 40 Helmlinge sind bisher mit einem Porträt im Fundkorb vertreten. Die allermeisten von ihnen wachsen an Holz. Drei Arten verdienen aufgrund ihrer Seltenheit und Substratwahl Beachtung. Mycena filopes wächst in Augenhöhe auf Fichtenzweigen, Mycena strobilicola auf Fichtenzapfen, und die in Mitteleuropa extrem seltene Mycena seynii auf Kiefernzapfen.
Eine seltene und bemerkenswerte Pilzart ist das Purpurfarbene Zystidenkeulchen Alloclavaria purpurea. Thomas Lehr berichtet über seinen Fund im Bayerischen Wald und weshalb er dort die Hosen runterlassen musste.
Ein besonders faszinierender Fundkorbpilz ist der Pillenwerfer (Pilobolus kleinii), den man so wie auf dem Foto nur mit einer stark vergrößernden Lupe sehen kann. Trotz seiner Winzigkeit ist er ein bemerkenswerter Rekordhalter. Seine Sporenkapseln sind die schnellsten Flugobjekte in der belebten Natur. Mehr lesen…
Begegnungen der besonderen Art: wer so etwas entdeckt, betrachtet sich ungläubig die seltsamen Gebilde, die an schleimigen Fäden zu hängen scheinen. Es ist der Schleimpilz Physarum utriculare, der bald seine Farbe verändern wird.
Vorsicht Gammelpilze – Ein Leitfaden
Vor Gammelfleisch ekelt sich jeder. Umso mehr erstaunt es, was häufig als Ausbeute von Pilzsammlern in Körben oder gar Plastiktüten nach Hause getragen wird. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Frankfurt möchten wir Ihnen gerne einen informativen Leitfaden zu diesem wichtigen Thema zum Download und Ausdrucken zur Verfügung stellen – hier als PDF erhältlich.