Lactarius camphoratus
Kampfermilchling
Der Kampfermilchling gehört zu den kleineren bis mittelgroßen braunen Milchlingen. Die Huthaut ist fein bereift, stets trocken und glanzlos, der Hutrand bei jungen Exemplaren etwas eingerollt. Die Hutmitte ist oft leicht gebuckelt, die Lamellen stehen dicht, sind oft gegabelt und am Hutrand mit kürzeren untermischt, meist heller als der Hut. Die wässrig weiße Milch und auch das Fleisch schmecken mild mit bitterem oder adstringierendem Nachgeschmack.
Der Pilz wird aufgrund seines charakteristischen Geruchs auch Kleiner Zichorienmilchling genannt, was wohl besser nachzuvollziehen ist als der Duft nach Kampferöl, das aus dem asiatischen Kampferbaum gewonnen wird. Zichorie ist eine häufige Pflanzenart, die auch unter dem Namen Gemeine Wegwarte bekannt ist.
Der Kampfermilchling ist eine verbreitete, relativ häufige aber wohl rückläufige Art, die in Nadel- und Laubwäldern vorkommt und vorwiegend mit Fichte eine Mykorrhiza eingeht. Als Speisepilz ist er kaum zu verwenden, kann aber getrocknet zu einem würzigen Pilzpulver mit maggiartigem Aroma verarbeitet werden. Ähnlich, aber deutlich heller und größer ist der Bruch-Reizker oder Maggipilz Lactarius helvus, der einen vergleichbaren Geruch, jedoch wasserklare, äußerst spärlich fließende Milch hat und bevorzugt in feuchten Nadelwäldern zwischen Torfmoosen wächst. Er ist leicht giftig.
Auflistung brauner Milchlinge (Lactarius)*
Name | Ökologie | Milchsaft Farbe | Milchsaft Geschmack | Geruch | Häufigkeit |
---|---|---|---|---|---|
L. acris Rosaanlaufender M. |
auf Kalk, bei Buchen | weiß, wird sofort rosa | scharf | unauffällig | selten |
L. badiosanguineus Braunroter M. |
bei Fichten, höhere Lagen | weiß, evtl. etwas gilbend | mild, bald bitterlich | Blattwanzen | selten |
L. camphoratus Kampfer-M. |
bei Buchen und Fichten | weiß | mild, bald bitter | Kampfer, Maggi | ziemlich häufig |
L. fuligunosus Rußfarbener M. |
bei Buchen und Hasel | weiß | mild, bald scharf | unauffällig bis fruchtig | selten |
L. fuscus Dunkler Duft-M. |
bei Nadelbäumen | weiß | mild, bald scharf | Kokosflocken | nicht häufig |
L. hepaticus Leberbrauner M. |
bei Kiefern | weiß | mild | unauffällig | mäßig häufig |
L. obscuratus Erlen-M. |
bei Erlen | weiß | mild | unauffällig | mäßig häufig |
L. quietus Eichen-M. |
bei Eichen | hellgelb | mild | Blattwanzen | sehr häufig |
L. rufus Rotbrauner M. |
bei Nadelbäumen | weiß | scharf | harzig | häufig |
L. serifluus Wässriger M. |
bei Eichen | wässrig | mild | Blattwanzen | mäßig häufig |
L. subdulcis Süßlicher M. |
bei Buchen | weiß | mild, bald bitter | leicht nach Blattwanzen | sehr häufig |
L. volemus Brätling. |
Mischwald höhere Lagen | weiß | mild | Heringslake | selten |
* enthält Arten, die im Rhein-Main-Gebiet häufig oder gelegentlich vorkommen. Nicht enthalten sind ausgesprochen seltene Arten, die hier noch nicht nachgewiesen wurden. Zu beachten ist auch die Farbvariabilität vieler Pilze, also auch der Milchlinge. Als gelblich oder rötlich beschriebene Arten könnten auch mal als bräunlich interpretiert werden. Sie sind nicht in dieser Auflistung enthalten. Farbänderungen der austretenden Milch können am besten mit einem Papiertaschentuch verifiziert werden.