Xerocomus rubellus

Blutroter Filzröhrling

(Krombh.) Quél. 1896
Familie: Boletaceae
© Dieter Gewalt
Neuer Name: Hortiboletus rubellus
rubellus = rötlich
Foto: Marco Gebert

Nicht nur der rote Hut macht den Unterschied zum Rotfußröhrling. Auch das Rot am Stiel ist eher fein punktiert als längsstreifig. Mit der Beifügung “eher” kommt aber schon zum Ausdruck, dass bei Pilzen viele Merkmale fließend und innerhalb der oft enormen Variabilität nur schwer abgrenzbar sind. Da muss man sich oft mit unpräzisen Begriffen wie eher, meist, manchmal, überwiegend oder der Nachsilbe -lich (rötlich, süßlich, etc.) behelfen.

Dies trifft in besonderem Maße auf “Filzröhrlinge” zu, die früher einmal alle in der Gattung Xerocomus untergebracht waren. Zusätzlich hat sich aufgrund neuer genetischer Erkenntnisse die Anzahl der Filzröhrlingsarten noch vergrößert. Was einmal der Rotfußröhrling oder die Ziegenlippe war, ist inzwischen ein kaum noch überschaubares Konvolut verschiedener Arten, die auch noch in zahlreiche neue Gattungen verteilt worden sind. Die nachstehende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Aeroboletus: Mährischer Filzröhrling
Baorangia: Kirschroter Röhrling
Hortiboletus: Blutroter Filzröhrling
Irmleria: Maronenröhrling
Pseudoboletus: Schmarotzerröhrling
Rheubarbariboletus: Aprikostenfarbiger Röhrling
Xerocomellus: Rotfußröhrling
Xerocomus: Ziegenlippe

Der Blutrote Filzröhrling ist eine ziemlich variable Art. Die rote Hutfarbe kann mal mehr, mal weniger deutlich sein

Der Blutrote Filzröhrling ist längst nicht so häufig wie der Rotfußröhrling aber keineswegs selten. Man kann ihn als typischen Wegrandpilz bezeichnen, was natürlich nicht ausschließt, dass er auch abseits von Wegen oder in Parkanlagen wächst. Seine Speisepilzqualität ist als mittelmäßig einzustufen, ähnlich der des Rotfußröhrlings.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 20. Juli 2021