Xerocomus parasiticus
Schmarotzer-Röhrling
Ein seltener, aber immer leicht zu erkennender Röhrling, weil er stets auf Kartoffelbovisten parasitiert und daher Schmarotzer-Röhrling genannt wird. Während der Kartoffelbovist giftig ist, trifft das auf den Röhrling nicht zu; es wäre aber übertrieben, ihn als Speisepilz zu empfehlen.
Sein Erscheinungsbild ähnelt dem einer Ziegenlippe, jedoch sind seine Röhren nicht so schön gelb. Auf eine detaillierte Beschreibung kann hier wegen seiner obligatorischen Verbundenheit mit Kartoffelbovisten verzichtet werden. Anzumerken wäre, dass er seinen Wirt an Größe oft deutlich übertrifft und dass er vor allem dort zu finden ist, wo Kartoffelboviste nicht ihre optimalen ökologischen Bedingungen vorfinden, nämlich an feuchten oder staunassen Standorten. Auf trockenen Böden kann man zwar massenhaft die kartoffelähnlichen Stäublinge finden, aber kaum einen Schmarotzerröhrling. Befallene Boviste werden in ihrem Inneren ausgehöhlt und gelangen nicht mehr zur Sporenreife.
Diese drei Foto entstanden im Herbst 2015 an einem Parkplatz der AWO Offenbach (TK 5918.2.3), von dem aus unsere Wanderungen ins pilzreiche Hainbachtal starten. Hier trifft der Schmarotzerröhrling auf die von ihm benötigten Begleitumstände: Kartoffelboviste, die an nassen Standorten wachsen.