Xerocomus badius

Maronenröhrling

(Fr.) Fr. 1821
Familie: Boletaceae
© Dieter Gewalt
Neuer Name seit 2014: Imleria badia
badius/badia = kastanienbraun

Braun ist die Farbe der Marone. Das gilt für die Esskastanie wie auch für den beliebten Speisepilz. Bei ihm ist nicht nur die Kappe braun, auch der Stiel ist von Brauntönen gekennzeichnet, wenn auch von wesentlich helleren. Mag sein Stiel bisweilen auch noch so dick sein: wenn seine grünliche Röhrenschicht auf Druck und das Fleisch im Anschnitt blaut, ist es mit Sicherheit kein Steinpilz, wie Anfänger gerne glauben möchten.

Der Maronenröhrling ist ein Charakterpilz bodensaurer Nadelwälder (in moosreichen Kiefernbeständen im Rhein-Main-Gebiet könnte man ihn manchmal mähen), kommt aber auch in Misch- und Laubwäldern vor. Kalkböden meidet er. So unbedeklich man ihn für die Küche empfehlen kann - in rohem Zustand ist er giftig. Er enthält Wirkstoffe, die Übelkeit, Magen-Darm-Koliken, Schwindel und Kreislaufprobleme verursachen können, bei ausreichendem Erhitzen bis 70° jedoch zerstört werden.

Foto: Norbert Zöller

Bei Nässe oder feuchtem Wetter kann seine Huthaut schleimig-schmierig sein. Der Pilz wird dann von weniger erfahrenen Pilzsammlern oft nicht erkannt oder für einen Schmierröhrling gehalten. Solange sein Hutfleisch noch fest ist, ändert das nichts an seinem Speisewert, wenn man einmal davon absieht, das sich der Schleim auf die Pilzsoße übertragen kann. Um das zu vermeiden, sollte die schmierige Huthaut entfernt werden - was nicht immer einfach ist und das Putzen erschwert. Darum verzichten viele Pilzfreunde darauf, Maronenröhrlinge bei Nässe oder nach Regenfällen zu sammeln.

Bild links: so sieht eine appetitliche Ernte aus -- Bild rechts: unappetitlich und gesundheitsgefährdend - gammelige Maronenröhrlinge

Das Foto rechts zeigt verdorbene Pilze, die ich in der Pilzberatung im Frankfurter Gesundheitsamt aus Sammelkörben entfernen musste. Solche verdorbenen Pilze zu sammeln und möglicherweise auch noch zu verzehren, ist nicht nur unappetitlich sondern gesundheitsgefährdend.

Tipp: Bevor sie einen Pilz wie Steinpilz oder Maronenröhrling abschneiden, drücken sie mit einem Finger auf die Oberfläche des Hutes. Lässt sich eine Delle eindrücken, lassen Sie ihn stehen! Auch wenn Sie ihn bereits abgeschnitten haben und er sich zwischen zwei Fingern leicht zusammendrücken lässt, ist er für die Küche nicht mehr geeignet. Das sind Gammelpilze, die nicht nur häufig madig sind, sondern deren Verzehr Vergiftungen aufgrund verdorbener Lebensmittel verursachen können! Über Gefahren beim Verzehr verdorbener Pilze informiert das Faltbaltt “Gammelpilze”, das 2014 auf Initiative von Dieter Gewalt vom Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt herausgegeben worden ist .

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 26. Oktober 2020