Marasmiellus perforans

Nadelschwindling, Stinkschwindling

(Hoffm.) Antonin, Halling & Noodel. 1997
Familie: Omphalotaceae
© Joshua Ferenczy
Neuer Name: Gymnopus perforans, Synonym: Micromphale perforans
perforans = durchbohrend
16.10.2021: Taunus nahe Königstein (2 Fotos: Christian Weinkötz)

Der Nadelschwindling ist eine häufige Art, die man vor allem in Fichtenwäldern teils rasig wachsend vorfinden kann. Vereinzelt kann man die Art zwar auch bei anderen Nadelbäumen finden, allerdings ist sie dort – zumindest in meinen Fundgebieten – deutlich seltener.

Der Nadelschwindling hat einen bis ca. 2 cm großen Hut im bräunlichen, beigem oder etwas cremefarbenen Bereich. Seine Lamellen sind eher entfernt stehend und der Stiel wird nach unten hin dunkler. Die Fruchtkörper wachsen oft einzeln auf Nadeln. Hilfreich bei der Bestimmung ist zudem sicherlich der Geruch des Nadelschwindlings nach faulem Kohl, weshalb er auch Stinkschwindling genannt wird. Besonders stark fällt der Geruch beim Zerreiben eines kleinen Fruchtkörpers zwischen zwei Fingern auf. Dabei kann es aber durchaus mal auftreten, dass der Geruch ausbleibt, was auf eine andere Art hinweist.

Durch das Vorkommen auf ähnlichen Standorten und die auf den ersten Blick nur feinen Unterschiede kommt dann vor allem der Rosshaarschwindling (Marasmius androsaceus) in Frage. Dieser hat einen fast auf ganzer Länge schwärzlichen Stiel, während der Stiel des Nadel-Schwindlings zumindest im oberen Stielbereich deutlich heller ist. Weitere Unterschiede liegen zum Beispiel in der Hutfärbung – auf mich wirken der Hut und die Lamellen des Rosshaarschwindlings etwas rötlicher als beim bräunlichen, beigem oder etwas cremefarbenen Hut des Nadelschwindlings. Beide Arten sind häufig in Fichtenwäldern zu finden, der Rosshaarschwindling ist jedoch generalistischer und beispielsweise häufig auch bei Kiefer zu finden, seltener auch mal im Laubwald.

Weitere Verwechslungspartner unterscheiden sich meist deutlich, zum Beispiel weist das Käsepilzchen (Marasmius wettsteinii) ein Kollar auf, welches beim Nadel-Schwindling fehlt. Zusammengefasst sind die hauptsächlichen Bestimmungsmerkmale von Marasmiellus perforans also der Geruch nach faulem Kohl, der nach oben hin heller werdende Stiel und das Wachstum auf einzelnen Fichtennadeln.

Mehr über die Familie der Schwindlingsartigen (Marasmiaceae) erfahren Sie hier >

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 310 (als Micromphale perforans)
  • German J. Krieglsteiner (Hrsg): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3, Seite 334 -335
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Joshua Ferenczy.
Zuletzt aktualisiert am 22. September 2025