Lactarius subdulcis
Süßlicher Milchling
Braune Milchlinge gibt es eine ganze Menge, aber wenn man auf Farbe und Geschmack der austretenden Milch, auf Geruch und Begleitbäume achtet, wird das kompliziert erscheinende Thema ein wenig übersichtlicher. Die mit Abstand häufigste braune Art bei Buchen ist der hier vorgestellte Süßliche Milchling. Es handelt sich um einen mittelgroßen Pilz mit Hutdurchmessern von etwa 3 bis 7 cm.
Die Farbe der Huthaut ist ein eher helles Braun, auch fleisch-, zimt- oder rotbräunlich. Eine Zonierung ist nicht oder nur kontrastarm angedeutet zu erkennen. Der Hutrand ist heller und oft undeutlich streifig gemustert. In der beim ausgewachsenen Pilz vertieften Mitte befindet sich nicht selten ein kleines Buckelchen. Der Stiel ist ähnlich gefärbt wie der Hut, tendenziell etwas dunkler, an der Basis ist bei genauem Hinschauen eine weißliche Behaarung zu erkennen.
Die Lamellen sind jung weißlich, später fleischfarben, alt auch braunfleckig. Die beim Anritzen austretende Milch ist unveränderlich weiß und hat einen milden bis etwas bitterlichen Geschmack. Der Geruch (am besten an der Hutunterseite feststellbar) erinnert an Blattwanzen, ist aber z. B. beim ähnlichen Eichen-Milchling Lactarius quietus deutlich stärker.
Besonders in Laubmischwäldern mit Buchen und Eichen könnte der Süßliche mit dem ebenfalls häufigen Eichen-Milchling verwechselt werden, dessen Hüte aber mehr oder weniger deutlich gezont und getropft-fleckig sind.
Der süßliche Milchling ist zwar essbar, aber nicht schmackhaft. Er wird kaum gesammelt.
Auflistung brauner Milchlinge (Lactarius)*
Name | Ökologie | Milchsaft Farbe | Milchsaft Geschmack | Geruch | Häufigkeit |
---|---|---|---|---|---|
L. acris Rosaanlaufender M. |
auf Kalk, bei Buchen | weiß, wird sofort rosa | scharf | unauffällig | selten |
L. badiosanguineus Braunroter M. |
bei Fichten, höhere Lagen | weiß, evtl. etwas gilbend | mild, bald bitterlich | Blattwanzen | selten |
L. camphoratus Kampfer-M. |
bei Buchen und Fichten | weiß | mild, bald bitter | Kampfer, Maggi | ziemlich häufig |
L. fuligunosus Rußfarbener M. |
bei Buchen und Hasel | weiß | mild, bald scharf | unauffällig bis fruchtig | selten |
L. fuscus Dunkler Duft-M. |
bei Nadelbäumen | weiß | mild, bald scharf | Kokosflocken | nicht häufig |
L. hepaticus Leberbrauner M. |
bei Kiefern | weiß | mild | unauffällig | mäßig häufig |
L. obscuratus Erlen-M. |
bei Erlen | weiß | mild | unauffällig | mäßig häufig |
L. quietus Eichen-M. |
bei Eichen | hellgelb | mild | Blattwanzen | sehr häufig |
L. rufus Rotbrauner M. |
bei Nadelbäumen | weiß | scharf | harzig | häufig |
L. serifluus Wässriger M. |
bei Eichen | wässrig | mild | Blattwanzen | mäßig häufig |
L. subdulcis Süßlicher M. |
bei Buchen | weiß | mild, bald bitter | leicht nach Blattwanzen | sehr häufig |
L. volemus Brätling. |
Mischwald höhere Lagen | weiß | mild | Heringslake | selten |
* enthält Arten, die im Rhein-Main-Gebiet häufig oder gelegentlich vorkommen. Nicht enthalten sind ausgesprochen seltene Arten, die hier noch nicht nachgewiesen wurden. Zu beachten ist auch die Farbvariabilität vieler Pilze, also auch der Milchlinge. Als gelblich oder rötlich beschriebene Arten könnten auch mal als bräunlich interpretiert werden. Sie sind nicht in dieser Auflistung enthalten. Farbänderungen der austretenden Milch können am besten mit einem Papiertaschentuch verifiziert werden.
Weiterführende Literatur:
- https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BC%C3%9Flicher_Buchen-Milchling
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/l/Lactarius_subdulcis.html