Lactarius torminosus

Birkenreizker, Birkenmilchling

(Schaeff.) Pers. 1797
Familie: Russulaceae
© Dieter Gewalt
torminosus = Leibschmerzen verursachend
2 Fotos: Norbert Kühnberger

Streng an Birke gebunden sind zwei Milchlingsarten, die auch Reizker genannt werden und mit ihren filzig-zottigen Huträndern ein Merkmal haben, an dem sie leicht zu erkennen sind. Der hier vorgestellte Birkenreizker zeichnet sich durch rosa bis hell rote Hutfarben aus, die eine mehr oder weniger deutliche Zonierung aufweisen. Bei helleren Farben und undeutlicher Zonierung kann es zu Verwechslungen mit der zweiten Art kommen, dem Blassen Birkenreizker Lactarius pubescens.

In typischer Erscheinungsform ist Lactarius torminosus dagegen unschwer zu erkennen. Als mittelgroße Art erreichen die Hüte 10 cm Durchmesser, selten auch etwas mehr. Der Rand bleibt lange eingerollt und junge Fruchtkörper bieten mit ihren rundlichen, noch geschlossenen Köpfen und dem fusseligen Haarnetz einen reizvollen Anblick.

2 Fotos: Norbert Kühnberger

Die gedrängt stehenden Lamellen sind weiß bis blass creme gefärbt, die meisten nahe am Stielansatz gegabelt. Das ebenfalls weiß bis hellceme gefärbte Fleisch ist spröde, im Geschmack ebenso scharf wie die bei Verletzung austretende Milch. Diese ist weiß, färbt aber beim Abtupfen ein weißes Taschentuch gelblich. Die walzenförmigen Stiele sind weißlich bzw. hell rosa überhaucht und werden im Alter hohl. Die Sporenpulverfarbe ist rahmweiß, die feinwarzigen, teilweise netzigen Sporen messen 8 - 10 x 6 - 8 µm.

Die Art ist nicht gerade häufig aber in- und außerhalb von Wäldern immer mal wieder anzutreffen. In Deutschland ist sie sicher weiter verbreitet als die aktuelle Verbreitungskarte der DGfM mit nur wenigen Fundmarkierungen vermuten lässt. Die Haupterscheinungszeit ist August bis Oktober. Als Speisepilz kommt der Birkenreizker wie alle scharf schmeckenden Milchlinge und Täublinge nicht in Frage, was manche Pilzfreunde in Osteuropa durchaus anders beurteilen. Dort werden manche scharfen Milchlinge einer speziellen Vorbehandlung unterzogen und gegessen.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 26. Oktober 2021