Mycena aetites
Graublättriger Rußhelmling
Was hat man sich unter einem Rußhelmling vorzustellen? Das rußschwarz verfärbte Exemplar auf dem Foto gibt die Antwort. Die bei jungen Pilzen grauen Hüte dunkeln im Alter, ebenso wie die Lamellen. Eine Sektion oder Untergattung Rußhelmlinge gibt es jedoch nicht. Der Graublättrige Rußhelmling gehört zu den Fragilipedes, eine Bezeichnung, die auf die fragilen (zerbrechlichen) Stiele hinweist.
Die hell- bis graubraunen, deutlich gerieften und extrem dünnfleischigen Hüte erreichen Durchmesser von 1,5 bis 2 cm. Der Hutrand ist deutlich heller. Die Lamellen sind grau mit etwas helleren Schneiden. Die hellgrauen im Alter dunkler braungrau verfärbenden Stiele sind im Vergleich zu den Hüten auffallend dünn und lang (bis zu 6 cm), die Basis kann schwach filzig sein. Der Geruch wird als unauffällig oder schwach rettichartig mit süßlicher Komponente beschrieben, der Geschmack als mild bis bitterlich, rettich- oder gemüseartig.
Mikromerkmale: Basidien 2- oder 4-sporig. Sporen glatt, elliptisch, ohne Tropfen, 6 – 10,5 x 4 – 6,5 µm. An Lamellen befindliche Cheilo- und Pleurozystiden sind spindelig-bauchig, teilweise geschnäbelt. Hutdeckschicht aus parallel verflochtenen Hyphen ohne Septen. Schnallen an Basidien und Zystiden vorhanden.
Mycena aetites wächst auf Wiesen, Weiden und grasigen Flächen zwischen Gräsern und Moosen. Darauf zu achten ist schon der halbe Weg zu einer Bestimmung. Der sehr ähnliche, in der Regel etwas größere Voreilende Helmling Mycena abramsii wächst auf Totholz und ist daher schon anhand des Substrats sicher zu unterscheiden.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 315
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Banden-Württembergs Band 3, Seite 413 – 414
- Ewald Gerhardt: Der große BLV-Pilzführer für unterwegs, Seite 202
- http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/maetites.php