Mycena abramsii

Voreilender Helmling

(Murrill) Murrill 1916
Familie: Mycenaceae
© Dieter Gewalt
abramsii = zu Ehren des amerikanischen Botanikers LeRoy Abrams
2 Fotos: Johann Rejek (29.05.2023 Taubenberg)

Das Adjektiv „voreilend“ muss man nicht allzu wörtlich nennen. Die Fundmeldungen für den hübschen Helmling deuten eine Haupterscheinungszeit von April bis Juli an, er kann aber auch noch im November erscheinen.

2 Fotos: Christian Weinkötz (12.09.2020 Stephanshausen, Taunus)

Mycena abramsii gehört zu den größeren Helmingsarten. Seine mausgrauen bis beigebraunen, halbkugelig glockigen, deutlich und fast bis zur Mitte gerieften dünnfleischigen Hüte erreichen Durchmesser von 1 bis 3 cm. Die Huthaut ist oft etwas glimmerig und lässt sich bis zur Mitte abziehen. Die weißlichen bis hellgrauen Lamellen sind ausgebuchtet angewachsen. Die schlanken, bis zu 7 cm langen Stiele sind jung weißfaserig, bald glatt und glänzend sowie durchscheinend genattert, stets hohl und zerbrechlich, an der Basis oft mit weißem Myzelfilz. Geruch rettich- bis schwach chlorartig, Geschmack ebenfalls nach Rettich. Das Sporenpulver ist weiß (Gattungsmerkmal).

Sporen -- Cheilocystiden (2 Mikrofotos: Johann Rejek)

Um Helmlinge sicher zu bestimmen, müssen meist Mikromerkmale beachtet werden. Mycena abramsii hat 4-sporige Basidien, glatte, länglich ellipsoide, hyaline Sporen mit einem oder wenigen Tropfen und Basalschnalle. Die Sporen messen 7 – 13 x 4 – 6,5 µm. Cheilozystiden bauchig spindelig, apikal oft mit schlankem Hals und verzweigt, 25 – 60 x 8 – 15 µm. Die Hutdeckschicht besteht aus knorrigen parallelen warzigen Hyphen mit fingerförmigen Auswüchsen und schwer auffindbaren Schnallen an den spärlichen Septen.

Der Voreilende Helmling ist vor allem in Laub-, seltener in Nadelwäldern zu finden. Hier wächst er an totem Holz, gern an Stümpfen, auch an vergrabenem Holz und dann scheinbar am Boden. Es gibt etliche Helmingsarten, die ähnlich aussehen können. Es werden vor allem genannt:
Frühlingshelmling Mycena niveipes (breitere Sporen, Hutdeckschicht mit glatten Hyphen)
Rosablättriger Helmling Mycena galericulata (meist größere Fruchtkörper, Basidien und Hyphen ohne Schnallen)
Graublättriger Helmling Mycena aetites (auf Wiesen und Weiden, dunkler graue Lamellen)
Grünerlen-Helmling Mycena alnetorum (nur aus subalpinen Grünerlengebüschen bekannt)
Grauer Nitrathelmling Mycena leptocephala (riecht aufdringlich nach Chlor, Sporen mit vielen kleinen Tropfen)

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 3. März 2025