Marasmius rotula

Halsbandschwindling

(Scop.) Fr. 1838
Familie: Marasmiaceae
© Dieter Gewalt
rotula = Rädchen

Diese bildhübschen Pilzchen könnte man als Mini-Fallschirmchen beschreiben. Den Namen Halsbandschwindling tragen sie, weil ihre schmalen, etwas entfernt stehenden Lamellen miteinander verwachsen sind ohne den Stiel zu erreichen. Sie bilden hier eine Art Ring, Kragen oder Halsband, was in der Pilzkunde Kollar genannt wird. Das ansprechende Lamellenmuster wird auch auf der Oberseite der weißen Hütchen abgebildet, die in der Mitte tief genabelt sind und Durchmesser von 0,5 bis 1,5 cm erreichen. Die Anzahl der durchgehenden Lamellen kann zwischen 16 und 22 schwanken. Es gibt zwischen ihnen keine kürzeren Lameletten. Die drahtigen steifen Stiele sind dunkelbraun bis fast schwarz, zur Spitze heller werdend, und bis zu 6 cm lang.

Foto: Norbert Kühnberger

Der Halsbandschwindling ist eine sehr häufige Art, die von Mai bis November in- und außerhalb von Wäldern gefunden werden kann. Manche behaupten, er sei ein typischer Wegrandpilz, was m. E. aber damit zu erklären ist, dass sie hier mehr auffallen als anderswo.

Für die korrekte Bestimmung ist auf das Substrat zu achten. Der Halsbandschwindling wächst typischerweise auf am Boden liegenden dünnen Zweigen und Ästchen. Ähnlich aussehend und ebenfalls mit Kollar sind das Nadelstreu-Käsepilzchen Marasmius wettsteinii (auf Fichtennadeln, selten auch auf Fichtenzapfen) und das Laubstreu-Käsepilzchen Marasmius bulliardii (auf vermodernden Laubblättern). Beide sind deutlich kleiner und haben weniger Lamellen, meist nur zwischen 12 und 14. Einen kollarähnlichen Lamellenansatz können Marasmius limosus (an Schilf) und Marasmius currey (an Gräsern, orangebräunliche Hutfarben) haben.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 21. August 2021