Marasmius limosus
Schilf-Schwindling
Die Hütchen dieses Winzlings erreichen kaum einmal Durchmesser von mehr als 3 mm. Sie erinnern im Aussehen an einen Fallschirm. Die wenigen Lamellen (meist sind es zwischen 5 und 10) stehen entfernt und sind ohne den Stiel direkt zu erreichen zu einem Kollar zusammengewachsen. Die rosshaarartigen Stiele sind im Vergleich zur Hutgröße meist sehr lang, dunkelbraun bis schwarz und drahtig starr, oft gekrümmt, an der Spitze heller bis weiß.
Da die Pilzchen fast ausschließlich an abgestorbenen Stängeln und Blättern von Schilf vorkommen, bereitet die Bestimmung keine Probleme. Extrem selten sind Funde an anderen Gräsern.
Unsere Fundstelle am Anglerteich bei Waldacker (Stadtteil von Rödermark) ist uns seit Jahren bekannt. Hier fanden wir Schilf-Schwindlinge in Teichrandnähe in größeren Anhäufungen vor sich hinmodernder Schilfpflanzen, die vermutlich von Mitgliedern des Anglervereins geschnitten wurden, um ein vollständiges Zuwachsen des Ufers zu verhindern. Diese Anhäufungen werden jährlich durch neugeschnittene Biomasse aufgefüllt, aber nur ein einziges Mal konnten wir hier ein Vorkommen des Schilf-Schwindlings beobachten. Solche speziellen Biotope sind selten, was auch die Seltenheit des Pilzes erklären mag. Hinzu kommt, dass der Pilz aufgrund seiner Winzigkeit leicht übersehen und meist nur durch gezielte Suche gefunden werden kann.
Im Rhein-Main-Gebiet ist für die DGfM-Kartierung nur ein Fund von Hermine Lotz-Winter gemeldet, der ebenfalls von diesem Anglerteich stammt.