Lactarius turpis
Olivbrauner Milchling
Dieser Milchling hieß früher einmal Lactarius necator. Kein schmeichelhafter und dazu noch völlig unangebrachter Name. Necator ist lateinisch und heißt Mörder. Auch im deutschen Sprachgebrauch wurde er früher als “Mordschwamm” verteufelt. Tatsache ist, dass er noch keinen umgebracht hat. Bei entsprechender Vorbehandlung wird er von manchen Pilzbuchautoren sogar als essbar angegeben, wenn auch nur nach besonderer Vorbehandlung (zweimaliges Abkochen, Einsalzen, in Essig einlegen). In einigen osteuropäischen Ländern soll er angeblich gegessen werden. Sein neuerer und derzeit gültiger Name turpis ist ebenfalls kein Kompliment für diesen Pilz. Turpis heißt häßlich. Mit seinen düsteren Farben, den graubraun fleckenden Lamellen und seiner feucht klebrig-schleimigen Huthaut ist er wahrlich alles andere als eine attraktive Erscheinung.
Nach neueren Erkenntnissen soll er Magen-/Darmbeschwerden verursachen und er steht im Verdacht, karzinogene und mutagene Inhaltsstoffe zu haben.
Er gehört zu den Arten, bei denen die Milch besonders reichlich quillt. Bei angeschnittenen Exemplaren tritt sie in schneller Abfolge weißer Tropfen aus. Bei einem Schnitt in die Lamellen erscheint ein perlenkettenartiges Muster. Nach einiger Zeit verfärbt sich die Schnittlinie in ein düsteres Graubraun. Milch und Hutfleisch haben einen sehr scharfen Geschmack.
Lactarius turpis gehört zu den leicht kenntlichen Milchlingsarten, dürfte also kaum zu verwechseln sein. Er wächst als Mykorrhizapilz vor allem bei Fichten und Birken auf sauren, kalk- und nährstoffarmen Böden. Juli bis Oktober/November.