Tricholoma vaccinum

Bärtiger Ritterling

(Schaeff.) P. Kumm. 1871
Familie: Tricholomataceae
© Dieter Gewalt
vaccinum = zur Kuh (vacca) gehörig, kuhrot
Foto: Norbert Kühnberger

Wenn man auf die recht grobschuppige Hutbekleidung und das Vorkommen bei Nadelbäumen (überwiegend Fichte) achtet, dürften Verwechslungen mit anderen braunen Ritterlingen ziemlich unwahrscheinlich sein. Ist der Hutrand auch noch zottig oder bärtig behangen, sollte die Bestimmung wasserdicht sein.

Foto: Uwe Winkler

Die in unterschiedlichen Brauntönen gefärbten dünnfleischigen Hüte erreichen Durchmesser von bis zu 10 cm. Sie sind jung halbkugelig bis kegelig, später ausgebreitet. Die filzige Huthaut reißt bald in sparrig abstehende flockige Schuppen auf. Der Hutrand ist lange eingerollt, der bärtige Behang kann mehr oder weniger deutlich sein. Die hell cremefarbenen Lamellen sind mehrfach mit kürzeren Lameletten untermischt. Die hohlen, bräunlich längsfaserigen Stiele haben an der Spitze unterhalb der burggrabenartig ausgebuchteten Lamellen eine schmale, feinflockig weiße Zone. Das Fleisch ist jung weißlich, später rotbräunlich anlaufend. Der erdige Geruch ist eher unangenehm, der Geschmack bitter. Schon aus diesem Grund ist der Bärtige Ritterling für die Küche völlig ungeeignet, soll möglicherweise sogar leicht giftig sein und beim Verzehr größerer Mengen Unwohlsein verursachen.

Foto: Uwe Winkler

Das Sporenpulver ist weiß, die rundlich-ovalen bis breit-elliptischen, glatten, inamyloiden Sporen messen 5.5 – 7 × 4,5 – 5,5 µm.

Collage von Wolfgang Kaiser
Foto: Udo Schäfer

Tricholoma vaccinum ist wohl eher in höheren Lagen verbreitet und scheint kalkhaltige Böden zu bevorzugen, saure aber nicht unbedingt zu meiden. Erscheinungszeit ist August bis November.

Fein, nicht sparrig schuppige Hüte haben Erdritterlinge (Tricholoma argyraceum, basirubens, cingulatum, inocybeoides, orirubens, terreum u. a) und der Schwarzschuppige Ritterling Tricholoma atrosquamosum. Eine gewisse Ähnlichkeit können auch einige stark giftige Risspilze haben, zum Beispiel der Struppige Risspilz Inocybe lacera.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 11. Dezember 2024