Entoloma sinuatum

Riesenrötling

(Bull.) P. Kumm. 1871
Familie: Entolomataceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Entoloma lividum
sinuatum = mit einem Zeichen versehen
2 Fotos: Norbert Kühnberger

Der Name lässt es schon vermuten: es dürfte sich um die größte und dickfleischigste Art in der Gattung der Rötlinge handeln. Da es sich um einen nicht ungefährlichen Giftpilz handelt, ist es wichtig, seine Gattungszugehörigkeit zu erkennen. Rötlinge zeichnen sich makroskopisch durch rosafarbenes Sporenpulver und mikroskopisch durch mehreckige Sporen aus. Die ausfallenden Sporen färben die Lamellen rosa bis lachsfarben, jedoch erst, wenn die Pilze ihre Sporenreife erreicht haben. Davor kann die Lamellenfarbe eine völlig andere sein, beim Riesenrötling ist sie hellgelb oder sogar weißlich.

Die Hüte erreichen bis zu 15 cm Durchmesser, sind jung halbkugelig, später ausgebreitet konvex bis leicht gebuckelt, eingewachsen radialfaserig und seidig glänzend, die Farben variieren von silbrig grau bis blass graubräunlich. Die Lamellen sind leicht ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Die zylindrischen längsfaserigen Stiele sind weißlich bis cremefarben, im Inneren markig und hohl werdend, an der Bais etwas verdickt bis leicht knollig. Das feste Fleisch ist weißlich, Geschmack und Geruch mehlig.

Die Erscheinungszeit ist August bis Oktober, so dass Verwechslungen mit gleichzeitig vorkommenden Nebelkappen (Clitocybe nebularis) möglich wären, die aber herablaufende Lamellen haben und noch größer werden. Zu finden ist der recht seltene Riesenrötling in Laubwäldern, einzeln, gesellig oder auch in Hexenringen wachsend vor allem bei Eichen und Buchen auf besseren, lehmigen oder kalkhaltigen Böden.

Der Riesenrötling muss als stark giftig eingestuft werden. Er verursacht heftige meist schnell einsetzende kolikartige Magen-/Darmstörungen (gastrointestinales Pilzsyndrom), verbunden mit Elektrolytverlust und Kreislaufbeschwerden, die bei Kindern, alten und geschwächten Personen tödlich verlaufen können.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 26. Oktober 2023