Skeletocutis carneogrisea

Fleischgrauer Knorpelporling

A. David 1982
Familie: Incrustoporiaceae
© Werner Pohl
carneogrisea = fleischgrau

Nicht gerade häufige aber südlich der Mainlinie gebietsweise verbreitete Art. Dieser kleine ausschließlich auf Nadelholz wachsende Porling wurde erst 1982 von Madame David aus Frankreich neu beschrieben. Bis dahin wurde er von Skeletocutis amorpha, dem Orangefarbenen Knorpelporling nicht unterschieden und vermutlich als blasse oder jugendliche Form bestimmt. Die Art kommt in unseren Wäldern sowohl resupinat, aber eher noch effus-reflex wachsend vor, wobei die kleinen, oft zu mehreren zusammengewachsenen Hütchen kaum mehr als 2 – 3 cm breit sind und höchstens bis 2 cm vom Substrat abstehen.

Die grau-bräunliche Hutoberfläche ist fein filzig, gebändert und manchmal von Algen bewachsen. Von oben gesehen, kann die Art für alles mögliche, z. B. auch für den Gemeinen Violettporling (Trichaptum abietinum), gehalten werden, mit dem sie gerne unmittelbar zusammenwächst.

Die 2 – 4 per mm messenden Poren sind bleibend graublass-fleischfarben, ein Merkmal, welches sie recht gut von Skeletocutis amorpha unterscheidet, bei der sich die Poren nach und nach deutlich orangerot verfärben. Die Gattung Skeletocutis, von der etwa ein halbes Dutzend Arten in Deutschland nachgewiesen sind, enthält di- bis trimitische Arten, bei denen die generativen Hyphen - mit Schnallen an den Septen - deutlich inkrustiert sind. Die zylindrischen Sporen sind meist etwas gebogen. Eine ausgezeichnete Studie der Art bringt Hermann Jahn 1983 in den „Westfälischen Pilzbriefen“. Dort sind auch weitere, insbesondere mikroskopische Unterscheidungsmerkmale zu Skeletocutis amorpha beschrieben. In den Wäldern des Rhein-Maingebietes ist der Fleischgraue Knorpelporling verbreitet und durch gezieltes Suchen durchaus an älteren, toten Kiefernstämmen zu finden. In Süddeutschland kommt die Art eher an Weißtanne, gefolgt von der Fichte, vor. In den nördlichen Bundesländern ist die Art bisher sehr selten nachgewiesen.

Die abgebildeten Fruchtkörper vom Oktober 2006 stammen aus dem südlichen Mönchbruch bei Mörfelden.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Werner Pohl.
Zuletzt aktualisiert am 17. Februar 2024