Trichaptum abietinum

Violetter Lederporling, Gemeiner Violettporling

(Pers.) Ryvarden 1972
Familie: Hymenochaetales
© Dieter Gewalt
abietinum = zur Tanne gehörig
Foto rechts: James Lindsey (Wikipedia)

In typischer Ausprägung ist dieser häufige Porling, der in keinem Nadelwald fehlen dürfte, leicht zu erkennen. Am auffälligsten sind die Fruchtkörper, wenn sie seitlich an liegenden Nadelholzstämmen, -ästen oder -stümpfen wachsen und abstehende halbkreisförmige Hütchen bilden. Diese sind meist dachziegelig und in Reihen miteinander verwachsen, sehr dünnfleischig und lederartig biegsam. Die Oberseite ist weißlich filzig, die Unterseite bei frisch gewachsenen Exemplaren porig und schön violett gefärbt. Die violette Farbe verliert sich mit der Zeit oder bei andauernder Trockenheit, dann zerreißen auch die Porenwände und sehen zerschlitzt aus.

Ein völlig anderes Erscheinungsbild hat der Pilz, wenn er an der Unterseite von Stämmen und Hölzern gefunden wird. Hier erscheint er völlig resupinat, die Farben variieren von violettlich bis blaugrau oder bräunlich, Zuwachszonen sind weißlich filzig mit violettem Schein. Im Über-gangsbereich zur senkrechten Fläche werden zunehmend abstehende Hutkanten geildet, eine Wuchsweise, die als effus-reflex bezeichnet wird.

Zystiden mit Kristallschopf (Foto: Frank Kaster)

Der Pilz ist einjährig und das ganze Jahr über zu finden. Ein mikroskopisches Gattungsmerkmal sind Zystiden mit Kristallschöpfen. Ähnlich ist der viel seltenere Violettblättling Trichaptum fuscoviolaceum, der ebenfalls an Nadelholz wächst und wohl nur in Süddeutschland häufiger ist. Er unterscheidet sich durch ein eher zähnchenförmiges Hymenophor.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 21. Mai 2021