Simocybe haustellaris
Ästchen-Schnitzling, Stummelfüßiger Olivschnitzling
“Little brown mushrooms” - das ist eine Bezeichnung für kleine Blätterpilzchen mit braunem Sporenpulver, mit denen sich viele nur ungern befassen. Dazu gehören auch einige Gattungen mit den Namensbestandteilen “-schüppling” oder “-schnitzling”. Hat man einen Fund im Verdacht, zu diesen zu gehören, kann die Bestimmung manchmal verblüffend einfach sein. Typisches Beispiel: der Buchenwald-Flockenschüppling Flammulaster carpophilus, der durch sein Wachstum auf Bucheckernschalen auffällt.
Als ich beim hier beschriebenen Fund die Gattung Simocybe (Olivschnitzlinge) in Betracht zog, kam ich schnell zu einem Resultat, denn sie enthält nur eine überschaubare Anzahl von Arten. Mit dem Schlüssel in Krieglsteiner: Großpilze Baden-Württembergs gelangt man schon im ersten Bestimmungsschritt zu Simocybe haustellaris: Stiel exzentrisch, lateral oder fehlend (selten zentral und dann kurz und gebogen).
Kurzbeschreibung meines Fundes (zwei Fruchtkörper an Eichenast):
Hut 1,0 bis 1,2 cm, Oberfläche samtig, hell oliv, etwas exzentrisch gestielt.
Lamellen 12 - 14 durchgehende, dazwischen zahlreiche kürzere, relativ entfernt stehend, hutfarben, Schneiden heller flockig.
Stiel: 1,5 bis 2 cm, gebogen, hell ocker, fein bereift, Basis etwas knollig verdickt.
Geruch und Geschmack unauffällig.
Die geprüften Mikromerkmale (Sporen und Cheilozystiden) stimmten mit den Literaturangaben überein.
Anmerkung: die Stiele waren etwas länger als in der Beschreibung angegeben, im Internet finden sich ebenfalls Abbildungen von Exemplaren mit längeren Stielen.
Die Art gilt wohl zu Recht als selten. Sie ist mir nach meinem Erstfund nicht wieder begegnet, obwohl ich viel in Wäldern unterwegs bin und sie auf Anhieb wiedererkannt hätte .
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner (Hrsg): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4, Seite 440 (ohne Abbildung)