Russula subfoetens

Gilbender Stinktäubling

W.G. Sm. 1873
Familie: Russulaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Russula foetens var. subfoetens
subfoetens = etwas stinkend
Foto: Ingrid Dittrich

Selbst erfahrene Täublingskenner sind sich nicht darin einig, ob es sich bei Russula foetens und subfoetens um zwei gute eigenständige Arten handelt. Selbst das Attribut “gilbend” im deutschen Pilznamen ist irreführend, denn das Fleisch beider Arten kann gilben. Größe, Farbe, Habitus der Fruchtkörper und auch Fleisch- und Stielbeschaffenheit stimmen überein. Ebenso die Riefung der Hutränder, das Tränen der Lamellen wie auch die ökologischen Ansprüche an Böden und Begleitbäume. Allenfalls bei Geruch und Geschmack sind Unterschiede auszumachen, sofern man über ein unbestechliches Riechorgan und zuverlässige Geschmacksrezeptoren verfügt: Russula subfoetens stinkt weniger ekelhaft als sein Doppelgänger, sein Geruch hat eine deutlicher obstige Komponente, und der Geschmack ist weniger scharf.

Geschmack Sporenpulver Abziehbarkeit der Huthaut Chemische Reaktion mit FeSO4
scharf creme gut zur Hälfte rosa

Etwas verlässlicher wenn auch nicht sehr signifikant sind mikroskopische Unterschiede. Die Sporen von Russula foetens sind rundlich, isoliert grobwarzig und messen 8 - 10 x 7 - 8 µm, die von Russula subfoetens sind etwas kleiner und länglicher mit den Maßen 7 - 9 x 6 - 7 µm, die Warzen zum Teil gratig miteinander verbunden.

Goldgelbe Stielverfärbung mit KOH 30% -- Sporen (2 Fotos: Bernd Miggel)

Die Stielverfärbung mit KOH nach ca. 15 Minuten ist bei Russula subfoetens deutlich goldgelb, soll bei Russula foetens dagegen nur banal strohfarben sein. Ob dieser KOH-Test wirklich zur Unterscheidung beider Arten taugt, wird von einigen Mykologen bezweifelt.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 26. März 2023