Russula grata

Mandeltäubling

Britzelm. 1893
Familie: Russulaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Russula laurocerasi
grata = anmutig, gefällig

Der Mandeltäubling steht in der Untergattung Ingratula (die „unangenehmen“, von Tintling-Herausgeberin Karin Montag „Die Stinker“ genannt). Ein typischer Vertreter dieser Gruppe ist der Stinktäubling Russula foetens, der wahrlich stinkt. Ebenfalls zu diesen zählt unsere hier vorgestellte Art, der Mandeltäubling, der nicht stinkt sondern recht angenehm nach Bittermandeln oder Marzipan duftet, weshalb er auch Marzipantäubling genannt wird. Allerdings verraten die Lamellen, dass er bei den Stinkern doch recht gut aufgehoben ist. Die stinken, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt, und die Finger dann auch. Bei einer Geschmacksprobe zeigt er sich zwar nur mäßig scharf, aber bitterlich. Junge Fruchtkörper sind halbkugelig mit abgeplattetem Scheitel, später verflachend. Die Huthaut ist bis zur Hälfte abziehbar, semmelbraun, ockergrau, senffarben bis hell bräunlich gefärbt und jung klebrig bis schmierig, im Alter trocken. Der Hutrand ist im Alter deutlich höckerig gerieft, bei jüngeren Exemplaren ist die Riefung oft nur schwach zu erkennen. Der Stiel ist gekammert hohl. Man findet den Mandeltäubling von Juli bis Oktober bei Buchen auf schwach kalkhaltigen, neutralen bis oberflächlich versauerten Böden. Im Rhein-Main-Gebiet gehört er zu den selteneren Arten, denen man hin und wieder mal begegnet.

Noch seltener ist der sehr ähnliche Morsetäubling, der ebenfalls nach Bittermandel oder Marzipan riecht. Sein charakteristisches Merkmal sind die schwarz punktierten Lamellenschneiden, die an ein Morse-Alphabet erinnern. Er benötigt kalkhaltige Böden.

Geschmack Sporenpulver Abziehbarkeit der Huthaut Chemische Reaktion mit FeSO4
mäßig scharf, bitter creme bis 1/2 lilarosa
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 15. August 2020