Russula cavipes
Hohlstieliger Täubling, Weißtannentäubling
Dieser Täubling wurde früher oder im Osten der Republik auch Wurstbrei-Täubling genannt - weil manche Nasen seinen Geruch als wurstbreiartig empfunden haben. Andere Nasen fühlen sich an Anchovis oder Geranien erinnert. Unterschiedlich wird auch sein Geschmack wahrgenommen. Unerträglich scharf oder schärflich bis fast mild, dann aber bitter. Daraus folgt, dass man solchen pilzlichen Wurstbrei nicht in der Pfanne haben möchte.
Mit Hutduchmessern von normalerweise 2 bis 7 cm gehört er zu den eher kleineren Täublingsarten. Die Farbe der meist zur Mitte hin etwas gebuckelten Hüte variiert von hell zu dunkler rosa oder violett. Das Fleisch ist im Geschmack uneinheitlich. Es ist meist scharf, kann aber auch sehr scharf oder fast mild sein. Die Lamellen stehen nicht sehr dicht, manche sind zum Rand hin gegabelt, verkürzte kommen nur vereinzelt vor. Die weißen Stiele sind meist recht schlank und oft länger als die Hüte breit. Wirklich hohl wie der Name vielleicht vermuten lässt, sind sie natürlich nicht. Das weiße Fleisch im Inneren wird bald wattig und ist dann nahezu durchgehend gekammert.
Russula cavipes ist vom Sommer bis zum Spätherbst ausschließlich auf Kalk- und Tonböden zu finden, gern in feuchten moosigen Biotopen. Lt. German J. Kriegsteiner ist er obligat an die Weißtanne gebunden und müsste also überall dort fehlen, wo dieser Nadelbaum nicht vorkommt. Verbreitungskarten scheinen dies zu bestätigen. Michael, Hennig, Kreisel (1983) nennen dagegen die Fichte als Begleitbaum.
Geschmack | Sporenpulver | Abziehbarkeit der Huthaut | Chemische Reaktion mit FeSO4 | ||
---|---|---|---|---|---|
mild, schärflich bis sehr scharf | creme | fast bis zur Mitte | rosa |
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)
Sehr scharfe Fruchtkörper könnte man leicht für den Wechselfarbigen Speitäubling Russula fragilis halten, der jedoch saure und sandige Böden in Mischwäldern bevorzugt. Bei mildem Geschmack sind auch Verwechslungen mit anderen ähnlich gefärbten Täublingen möglich, z. B. mit Russula amthystina oder Russula amoena.
Weiterführende Literatur:
- Michael / Hennig / Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde V, Nr. 143a (S. 400)
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2 S. 588 -589
- https://de.wikipedia.org/wiki/Hohlstieliger_T%C3%A4ubling