Russula cessans

Kiefern-Weichtäubling

A. Pearson 1950
Familie: Russulaceae
© Dieter Gewalt
cessans = zögernd
Foto: Achim Bollmann

Der Kiefern-Weichtäubling ist der seltene Doppelgänger des Gerieften Weichtäublings Russula nauseosa. Beide sind kleine weichfleischige Arten, die bei Nadelbäumen vorkommen. Der Kiefern-Weichtäubling, wie der Name schon vermuten lässt, bei Kiefern, der Geriefte bei Fichten. Da, wo Kiefern und Fichten beieinander stehen, wird es nur schwer gelingen, die beiden Arten auseinanderzuhalten. Ob Angaben zur Ökologie wie zum Beispiel

Honiggras-Birken-Stieleichenwald mit Waldkiefern, Salbeigamander-Eichen-und Hagemoos-Waldkiefernwälder, Kiefern- und Robinien-Waldkiefern-Mischforste auf entkalkten Binnendünen, Schwemm- und Flugsand, bodensaure Fichten-Tannen- und Fichtenwälder mit autochthonen wie forstlich eingebrachten Waldkiefern, auf trockenen bis mäßig frischen, stark bis schwach saueren, humosen, gewöhnlich basen- und nährstoffarmen Rankern, Regosolen sowie degradierten Rendzinen, Parabraunerden und Podsolen”

für passionierte Pilzfreunde hilfreich sind, darf bezweifelt werden, zumal im nächsten Absatz zu lesen ist:

Die Ansprüche der Art an den Basen- und Kalkgehalt der Böden scheinen gewissen regionalen Schwankungen unterworfen zu sein.”

Karin Montag hat die ökologischen Ansprüche unseres Pilzes knapp und verständlich so beschrieben:

Vorkommen: Unter Kiefern, vorzugsweise auf sauren Sand- und Silikatböden.
Verbreitung: Ortshäufig, aber trotz geeigneter Biotope stellenweise fehlend.”

Auf Rückfrage haben fast alle von mir angesprochenen Täublingskenner allerdings angegeben, dem Pilz noch nie bewusst begegnet zu sein.

Geschmack Sporenpulver Abziehbarkeit der Huthaut Chemische Reaktion mit FeSO4
mild ockergelb fast ganz rosa

Einen vielleicht brauchbaren Hinweis auf einen makroskopischen Unterschied zwischen den beiden Arten scheint es immerhin zu geben: Der seltene Kiefern-Weichtäubling Russula cessans hat fast immer einen ungerieften Hutrand, der Griefte Weichtäubling Russula nauseosa dagegen in der Regel einen mehr oder weniger deutlich gerieften. Außerdem ist R. cessans gegenüber R. nauseosa die stabilere Art mit Hutfarben, die mehr zu violett und purpur tendieren. Beide sind ungiftig, aber wegen ihres zwar milden, aber unangenehmen Geschmacks für die Küche ungeeignet.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 3. März 2023