Ramaria formosa

Dreifarbige Koralle

(Pers.) Quél. 1888
Familie: Gomphaceae
© Bernd Miggel
formosa = wohlgeformt, schön

Im Herbst 2014 hatte ich das Glück, zufällig gleich auf mehrere Exemplare der Dreifarbigen Koralle zu stoßen. Das Habitat ist ein Kalklaubwald bei Ellmendingen (Unter- und Oberwald) mit den Hauptbaumarten Rotbuche, Stieleiche und Elsbeere.

Die Frischpilzfarben junger und alter Exemplare sind zur Bestimmung der Ramarien sehr wichtig. Für unsere Art gilt: weißer Stamm, lachsorangefarbige Äste und gelbe Astspitzen – also dreifarbig.

Man sollte sich merken: Alle großen Korallenpilzarten sind sehr selten, und man sollte sie daher stehen lassen.

Diese prächtige Art geht eine Mykorrhiza mit Rotbuchen und Eichen ein und liebt wärmebegünstigte Kalklaubwälder.

Zur Ernährungsweise der Ramaria-Arten ist zu sagen, dass die großen, schönfarbigen Arten Mykorrhizapilze sind, während sich der Rest in Holzzersetzer (z.B. die Steife Koralle Ramaria stricta) und Streuzersetzer (z.B. die Grünfleckige Koralle Ramaria abietina) aufteilt. In diesem Zusammenhang ist die Systematik der Gattung Ramaria z.Zt. im Umbruch begriffen.

Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)

Bei der Bestimmung von Ramaria-Arten ist zu beachten, dass es sich um eine schwierige Gattung handelt. Ohne mikroskopische Untersuchungen und Beiziehung spezieller Fachliteratur geht da nur wenig. Nur sehr wenige Arten sind makroskopisch zweifelsfrei zu erkennen.

Weiterführende Literatur:

  • Christan, J. (2008): Die Gattung Ramaria in Deutschland. IHW-Verlag, Eching
  • Jahn, H. (1985): Erfahrungen mit schönfarbigen Korallen (Ramaria) in Kalkbuchenwäldern. – Myk. Mitteilungsblatt, Jg. 28 (1): 9-19
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Dreifarbige_Koralle
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 19. Juni 2021