Ramaria flavescens

Gelbliche Koralle

(Schaeff.) R.H. Petersen 1974
Familie: Gomphaceae
© Bernd Miggel
flavescens = gilbend

Diese durch ihre zarten Farben sehr ästhetisch wirkende Art stellt eine unserer größten Korallenpilze dar. Sie kann nach CHRISTAN (2008) bis zu 25 cm hoch und 20 cm breit werden! Sie liebt Kalkböden und geht eine Mykorrhiza mit Buchen, Eichen oder Fichten ein. In der Rote Liste gefährdeter Pilze Deutschlands (2016) wird sie mit D (Daten unzureichend) geführt. Anscheinend wird sie nur selten gefunden. Der abgebildete Fund stammt aus einem Orchideenbuchenwald mit Eichen und Rotbuchen auf Kalkboden an der nördlichen Schwarzwaldgrenze.

Der Strunk des Fruchtkörpers ist unten weiß, weiter oben hellgelblich, die Äste sind im jungen Zustand blass gelblich und verfärben sich im Laufe des Wachstums fleischfarben, die Astenden werden allmählich gelb, so dass sie bei reifen Fruchtkörpern mit den fleischfarbenen Ästen kontrastieren.

Bei der Bestimmung der gelblichen, fleisch- oder lachsfarbenen Korallenpilzarten kommt es sehr auf die Ausprägung der Mikromerkmale, z. B. die Sporen, an. Diese weisen bei unserer Art ein sogen. „warzig-wulstiges“ Ornament auf, das man in Baumwollblau sichtbar machen kann. Die Korallenpilze besitzen kein Hymenophor, wie es die Lamellen-, Röhren- und Stachelpilze mit ihren Lamellen, Röhren bzw. Stacheln besitzen, sondern die sporentragenden Zellen (Basidien) entwickeln sich direkt auf der Oberfläche der Äste.

Sporen der mit wulstig-warzigem Ornament, präpariert in Baumwollblau -- Generative Hyphen mit Schnallen, präpariert in Kongorot; an vielen Septen der generativen Hyphen befinden sich Schnallen (Übergänge zwischen zwei benachbarten Hyphenabschnitten), ein wichtiges Merkmal der Gelblichen Koralle

Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)

Bei der Bestimmung von Ramaria-Arten ist zu beachten, dass es sich um eine schwierige Gattung handelt. Ohne mikroskopische Untersuchungen und Beiziehung spezieller Fachliteratur geht da nur wenig. Nur sehr wenige Arten sind makroskopisch zweifelsfrei zu erkennen.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 25. August 2021