Pseudoplectania nigrella
Glänzender Schwarzborstling
Dieser schwärzliche Ascomyzet ähnelt dem häufigen vor allen an liegenden Eichenstämmen wachsenden Schmutzbecherling Bulgaria inquinans, wächst jedoch auf moosbewachsenen oder nackten Böden, seltener auch an stark vermoderten Nadelholzstümpfen oder in der Nadelstreu. Die bis zu 3 cm großen Fruchtkörper sind teller- bis schalenförmig, dunkelbraun bis schwarz, innen glatt, bisweilen ± faltig, die Unter- bzw. Außenseite wie auch der Rand sind fein filzig. Hier von Borsten zu sprechen, wie der deutsche Name „Borstling“ suggeriert, ist irreführend. Das dünne Fleisch ist blass grau, Geruch und Geschmack unauffällig.
Der Pilz hat weißes Sporenpulver, man bekommt also beim Anfassen keine schwarzen Finger wie beim Schmutzbecherling. Die runden, hyalinen, glatten Sporen haben Durchmesser von 10 – 12 µm, die achtsporigen Asci sind 250 bis 325 µm lang und 11 – 13 µm breit.
Pseudoplectania nigrella ist vor allem im Frühjahr zu finden, bevorzugt in Nadelwäldern und höheren Lagen. Die von Adam Adamowicz fotografierten Exemplare wurden allerdings mitten in Offenbach gefunden. Die Art ist nahezu weltweit verbreitet. Andere und ähnliche Arten der Gattung sind der Torfmoos- oder Sumpf-Schwarzborstling Pseudoplectania sphagnophila und der Gestielte Schwarzborstling Pseudoplectania vogesiaca auf faulendem Tannenholz. Mikroskopisch sind sie vor allem durch unterschiedliche Haare und Paraphysen unterschieden.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1, Nr. 121
- https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%A4nzender_Schwarzborstling