Psathyrella conopilus

Lederbrauner Faserling, Huthaarfaserling

(Fr.) Pears. & Dennis 1948
Familie: Psathyrellaceae
© Dieter Gewalt
conopilus = kegelhütig

Psathyrella conopilus ist ein typischer Pilz an Waldwegrändern bei Buchen und meist sehr gesellig bis massenhaft auftretend. Auch in Parkanlagen oder Gärten kann er gefunden werden. Wer diese recht häufige Art einmal kennengelernt hat, wird sie an ihrer auffälligen Wuchsweise wohl wieder richtig ansprechen können. Der Name „Steifstieliger Mürbling“ ist wegen seiner zerbrechlichen Stiele nicht angebracht, der Name „Huthaarfaserling“ dagegen sehr. Er verweist auf ein entscheidendes Mikromerkmal, das man sogar mit einer Lupe überprüfen kann (siehe unter Mikromerkmale).

Die stark hygrophanen Hüte haben eine kegelig glockige Form und erreichen bis zu 3,5 cm Ø. „Stark hygrophan“ bedeutet bei unserem Pilz, dass sich die Hutfarbe je nach Feuchtigkeitsgehalt verändert: glänzend rotbraun, solange sie jung und/oder feucht ist, bei Trockenheit von der Hutmitte her jedoch zu weißlich graubeige ausbleichend. Die Hutspitze ist stets heller, der Hutrand stets ohne Velumbehang. Die Lamellen sind jung hellbraun, später durch Sporenausfall dunkelbraun. Die hellen Stiele sind nur wenige Millimeter dick, aber bis zu 15 cm lang, hohl und brüchig. An der Stielbasis finden sich oft gelbliche Myzelfäden. Das dünne wässrige Hutfleisch ist cremefarben, unter der Huthaut bräunlich. Geruch und Geschmack unauffällig. Das Sporenpulver ist dunkelbraun.

Mikromerkmale:
Basidien viersporig. Sporen elliptisch, glatt, dunkel rotbraun, 12 – 18 x 6 – 9,5 µm. Cheilozystiden sehr vielgestaltig, 15 – 25 x 9 – 13 µm. Für die Bestimmung entscheidend sind haarförmige Huthautseten, die aus der Hutspitze herausragen und mit einer gut vergrößernden Lupe zu sehen sind. Es handelt sich dabei um dickwandige, braune, nicht unbedingt aufrecht stehende Elemente mit bis zu 350 µm Länge.

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 4. Nr. 326
  • German. J. Krieglsteiner & Andreas Gminder (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 5, Seite 612 - 613
  • Ewald Gerhardt: Der große BLV-Pilzführer für unterwegs, Seite 370
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2025