Oudemansiella mucida

Beringter Schleimrübling

(Schrad.) Höhn. 1910
Familie: Physalacriaceae
© Dieter Gewalt
Neuer Name: Mucidula mucida
mucida = schleimig
Foto: Norbert Kühnberger

Es gibt nicht viele Blätterpilze, die man aus 10 m Entfernung sicher erkennen kann. Der Beringte Schleimrübling ist so einer und ein besonders attraktiver. Aus der Nähe betrachtet fällt zunächst die zähe Schleimschicht auf, die den weißen Hut überzieht. Wenn man einen der Pilze anfasst, kann es sein, dass er einem aus den Fingern glitscht. Die Hutdurchmesser erreichen 4 - 8 cm. Die entfernt stehenden Lamellen sind mehrfach mit kürzeren untermischt und im Gegenlicht betrachtet plastisch durchscheinend und wunderschön. Diese kürzeren Lamellen zwischen den durchgehenden werden Lameletten genannt.

Foto: Monika Henn

Auch die schlanken Stiele sind unterhalb der Ringzone schmierig-schleimig und zeigen zur Basis hin ein graues natternartiges Muster. Der Ring ist oberseits weiß, unten grau bis grauschwärzlich.

Man findet den Pilz ganz überwiegend an totem Buchenholz, an stehenden Stämmen manchmal in bis zu 5 m Höhe. Er wird auch Buchen-Schleimrübling genannt und kommt vor allem in den Monaten September und Oktober vor, bei milder Witterung auch noch im November. Im Hainbachtal bei Offenbach haben wir einen liegenden Buchenstamm gesehen, der auf rund 10 m Länge über und über mit den Pilzen bewachsen war.

Foto: Frank Kaster

Der Pilz ist nicht giftig, aber seine schleimige Konsistenz lädt nicht dazu ein, ihn essen zu wollen. Im Netz findet man dennoch Empfehlungen, ihn einmal zu probieren - ausreichend erhitzt, versteht sich.

Aus seinem Myzel wird das Antibiotikum Mucidin gewonnen, das gegen Hautpilz wirkt.

Im Gegenlicht ein bezaubernd schönes Fotomotiv

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 19. Oktober 2020