Otidea onotica

Eselsohr

(Pers.) Fuckel 1870
Familie: Pyrenomataceae
© Dieter Gewalt
onotica = eselsohrartig
Foto: Norbert Kühnberger

So einfach wie manche Abbildungen glauben machen, ist die Unterscheidung der Öhrlingsarten nicht. Form, Größe und Oberflächenstruktur der Sporen spielen bei der Bestimmung eine wichtige Rolle, aber auch die Zellstruktur der äußeren Gewebeschicht (Excipulum). Otidea onotica hat glatte maximal 14,5 µm lange Sporen und unterschiedlich geformte Zellen in der Außenhaut. Am ähnlichsten ist der meist deutlich kleinere Zierliche Öhrling Otidea concinna mit etwas kleineren Sporen und ausschließlich rundlichen Zellen im Excipulum, der vor allem in höheren Lagen vorkommt.

Das Eselsohr gehört zu den Schlauchpilzen und ist wohl die häufigste der ca. 15 in Mitteleuropa vorkommenden Öhrlingsarten. Es kommt in allen Waldtypen vom Flachland bis in Bergregionen vor, gern zwischen Moosen. Die Fruchtkörper können bis zu 10 cm hoch werden und sind wie alle Öhrlinge bis zum Grund geschlitzt. Die Außenseite ist zitronen-, dotter- oder ockergelblich, die Innenseiten haben meist einen orangefarbenen Ton. Die Basis ist deutlich zusammengezogen und mit weißem Myzelfilz überzogen.

Foto: Norbert Kühnberger

Als Speisepilz wird er wohl nur selten in Betracht gezogen, Kenner bescheinigen ihm jedoch einen ausgezeichneten Geschmack. Wenn er in größeren, manchmal ineinander verknäuelten Gruppen erscheint, könnte sich das Einsammeln also lohnen.

Weiterführende Literatur:

  • Olariaga, Van Vooren, Carbone & Hansen: Key to the species of the genus Otidea
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 26. Oktober 2021