Mycoacia fuscoatra

Schwarzbrauner Fadenstachelpilz

(Fr.) Donk 1931
Familie: Meruliaceae
© Dieter Gewalt
fuscoatra = schwarzbraun und weiß
Der rotbraune Fleck auf dem Fruchtkörper ganz links ist die Farbreaktion mit dem Reagens KOH (Kalilauge)

Resupinate Stachelinge gibt es in mehreren Gattungen. Als erstes gilt es zu klären, ob die Stacheln oder Zähnchen bereits problemlos ohne optische Hilfsmittel erkennbar sind. Bei den vier Arten der Gattung Mycoacia ist das nicht der Fall. Erst mit der Lupe ist die Struktur wirklich deutlich zu sehen. Beim Schwarzbraunen Fadenstachelpilz sind die einzelnen pfriemförmigen Stacheln 0,2 - 0,4 mm dick, werden maximal 2 mm lang und sitzen auf einem 0,1 - 0,2 mm dicken wachsartigen Subikulum, das eine Ausdehnung von wenigen Zentimetern bis zu einigen Dezimetern haben kann. Es wächst auf der Unterseite von morschem am Boden liegendem Laubholz. Die Stacheln sind jung weißlich bis cremefarben, später bräunlich, alt nahezu schwarz. Eine sichere Unterscheidung von der ebenfalls mit KOH reagierenden Mycoacia uda ist nur mikroskopisch möglich, jedoch kann bei jungen Fruchtkörpern oder frischen Zuwachskanten deren hellgelbe Farbe bereits ein gutes für diese Art sprechendes Indiz sein.

Bei Mycoacia fuscoatra sind die Hyphenenden in den Stachelspitzen stark inkrustiert, bei Mycoacia uda sind sie glatt. Die Sporen der Fadenstachelpilze sind winzig klein, unterscheiden sich aber in ihrer Form. Bei M. fuscoatra sind sie zylindrisch-elliptisch, bei M. uda oval.

Inkrustierte Hyphenenden bei Mycoacia fuscoatra (2 Mikrofotos: Frank Kaster)
Abb. links: Sporen Mycoacia fuscoatra -- rechts: Sporen Mycoacia uda Sporen Mycoacia uda (Sporenbilder aus Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 170 und 169)

Andere resupinat wachsende Stachelpilze sind u. a. in den Gattungen Steccherinum, Hyphodontia, Phlebia, Kavinia, Mucronella oder Sarcodontia zu finden.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 6. Februar 2021