Mycena speirea
Bogenblättriger Helmling
Bogige Lamellen in Verbindung mit einem etwas krustig wirkenden Buckelchen auf dem Hut sind in dieser Kombination schon ein ziemlich sicheres Indiz, dass es sich um Mycena speirea handelt. Die dünnen bis zur Mitte durchscheinend gerieften Hütchen erreichen Durchmesser von 0,5 bis 1,5 cm, sind grau- bis ockerbräunlich gefärbt, zum Rand hin heller. Geruch und Geschmack unauffällig. Die hohlen, elastischen, etwas hyalinen Stiele sind weißlich bis gelblich und zumindest bei jungen Pilzen über die gesamte Länge mehlartig bepudert, an der Basis mit feinen Myzelsträngen. Die Zahl der durchgehenden Lamellen geben Breitenbach & Kränzlin mit 10 bis 15 an; sie sind im Alter durch Anastomosen verbunden.
Der Pilz ist ziemlich häufig, bleibt aber wegen seiner Winzigkeit oft unbeachtet oder wird übersehen. Er wächst saprobiontisch in Verbindung mit oderirdischen oder im Boden vergrabenen Holzresten und kann bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit und gezielter Suche das ganze Jahr über gefunden werden. Ich habe ihn einmal an einem frostfreien Tag im Januar 2019 in der unteren Laubschicht in einer Dietzenbacher Parkanlage entdeckt.
Wegen seines etwas nabelingsartigen Habitus ist er früher in der Gattung Omphalina geführt worden. Auch seine Stellung bei Mycena ist umstritten und er hört inzwischen auf den Namen Phloeomana speirea. Mit dieser Umbenennung hat sich auch seine systematische Einordnung geändert. Zusammen mit anderen Arten aus der Sektion Hiemales ist er von den Tricholomataceae bzw. Mycenaceae in die neue Familie Porotheleaceae transferiert worden.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3 Nr. 366
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/m/Mycena_speirea.html
- https://asco-sonneberg.de/pages/gallery/mycena-speirea-120104-01xs-col24761.php