Mycena pterigena

Farn-Helmling

(Fr.) P. Kumm
Familie: Mycenaceae
© Erik Hock
Gefunden im Spessart bei Aschaffenburg (Dez. 2024). Foto: Erik Hock

Der Farn-Helmling Mycena pterigena ist eine kleine, aber sehr spezielle Art, die ausschließlich auf abgestorbenen Stengeln verschiedener Farnarten wächst. Die Fruchtkörper erscheinen vor allem im Herbst, von Ende September bis zu den ersten Frösten, treten jedoch auch bereits im Sommer auf. Die Art lässt sich eigentlich nur bei gezielter Suche zwischen feuchten, übereinanderliegenden alten Farnstengeln finden.

Der Hut ist winzig und erreicht einen Durchmesser von etwa 1 bis 5 mm. Er ist bei jungen Exemplaren intensiv rosarot gefärbt, wird jedoch mit zunehmendem Alter blasser und kann schließlich ganz weiß werden. Der Hutrand ist meist intensiver rosa-rot gefärbt. Auch Albinoformen, die von Anfang an weiß sind, kommen vor. Der Hut ist zylindrisch bis konisch geformt, manchmal zentral leicht eingedrückt, die Oberfläche ist anfangs fein bereift, später glatt.

Die Lamellen sind schmal, relativ weit auseinanderstehend und in der Regel erreichen nur 5 bis 11 Lamellen den Stiel. Sie sind breit angewachsen bis leicht herablaufend, weißlich bis blassrosa gefärbt, mit einer auffällig rosa-roten Lamellenschneide. Dieses Merkmal ist jedoch aufgrund der geringen Größe des Pilzes oft erst mit einer Lupe sichtbar.

Der rosa bis weißlich gefärbte Stiel ist mit 10 bis 30 mm Länge deutlich länger als der Hutdurchmesser. Der Stiel ist basal leicht verdickt, die Oberfläche des Stiels ist glatt.

Die Sporen sind hyalin, amyloid und mit 9–13 × 4–5 µm relativ groß. Das Sporenpulver ist weiß. Mikroskopisch weist die Art Cheilozystiden mit langen Auswüchsen auf, die sie von ähnlichen Arten wie Mycena lohwagii unterscheidet. Letztere kommt ebenfalls auf Farnstängeln vor, unterscheidet sich jedoch durch eine höhere Anzahl an Lamellen, die den Stiel erreichen (bis zu 17), sowie durch kürzere Auswüchse der Cheilozystiden.

Eine Besonderheit von Mycena pterigena ist ihre taxonomische Einzigartigkeit: Sie ist der einzige Vertreter der Sektion Pterigenae innerhalb der Gattung Mycena.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Erik Hock.
Zuletzt aktualisiert am 29. Dezember 2024