Melogramma spiniferum
Rasig-krustiger Buchenkugelpilz
Das typische Substrat des Rasig-krustigen Buchenkugelpilzes ist die Stammbasis verdorrter, junger Rotbuchen. Hier kann man regelrechte Stromata-Rasen dieses Kernpilzes finden, die auch auf freiliegende Wurzeln übergreifen können. Sie sitzen einzeln oder zu mehreren zusammen, meist dicht an dicht, brechen unter der Rinde hervor und drücken diese dabei kragenartig hoch. Die einzelnen Stromata sind außen schwarz, innen grau, halbkugelig bis polsterförmig und besitzen eine unregelmäßige Oberfläche. Der Durchmesser einzelner Stromata beträgt 1,5 - 3 mm.
Die Perithezien (Einzelfruchtkörper innerhalb des Stromas) sind kugelig, dunkelgrau und messen 0,4 - 0,5 mm im Durchmesser. Das obige Foto zeigt mehrere Stomata mit ihren Perithezien. Man erkennt deutlich die Ostiolen (Auslassöffnungen für die Sporen). Die angeschnittenen Stromata im unteren Bildteil zeigen das graue Innere der Perithezien. Hier befinden sich die Asci mit ihren Sporen.
Junge Asci färben sich in Baral’scher Lösung rotbräunlich. Links oben im Bild befindet sich der Porus, die Auslassöffnung für die Sporen. Er verfärbt sich in Baral’scher Lösung nicht oder so gut wie nicht (das nennt man „IKI-negativ“), ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Die Asci sind 8-sporig, die Sporen im Ascus liegen unregelmäßig in 2 bis 3 Lagen.
Unter den Pyrenomyzeten fällt der Rasig-krustige Buchenkugelpilz auch durch seine wahrhaft riesengroßen, sichelförmigen und siebenfach septierten Sporen auf. Mit diesem Merkmal in Kombination mit dem typischen Standort ist er so gut wie unverwechselbar.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1, Nr. 370
- HILBER, O., HILBER, R. & ENDERLE, M. (1982-1983): 6. Beitrag zur Kenntnis der Ulmer Pilzflora, Pyrenomyceten I.