Melogramma campylosporum
Sichelsporiger Kugelpilz
Diesen Pyrenomyzeten, den Frank Kaster am 8. April 2025 im Frankfurter Stadtwald am Rand des Gehspitzweihers gefunden hat, könnte man leicht für ein Eckenscheibchen der Gattung Diatrype (zum Beispiel Buchen-Eckenscheibchen Diatrype disciformis) halten. Spätestens eine mikroskopische Sporenprüfung würde für Klarheit sorgen. Die sichelförmigen dreifach septierten Sporen weisen eindeutig auf unsere Art hin, die auch Mondsichelsporiges Krustenscheibchen genannt wird.
Man findet diesen wenig beachteten Pilz vor allem im Fühjahr und gern an toten, noch berindeten Ästen von Hasel, Hainbuche oder Birke. Die einzelnen Fruchtkörper sprengen die Rinde auf, die dann an den Rändern aufgebogen sein kann. Sie sind schwarzgrau, erreichen Durchmesser von 2 bis 4 Millimeter, die Oberseite ist abgeflacht und punktförmig mit bis zu 20 Perithezienmündungen gesprenkelt, aus denen die Sporen entlassen werden. Sie erscheinen oft dicht gedrängt und können ganze Äste der Länge nach überziehen. Das Sporenpulver ist braun, allerdings ist es nicht leicht, ein Sporenabwurfpräparat herzustellen.
Die sichelförmigen Sporen sind dreifach septiert, wobei die Endzellen etwas heller gefärbt sind. Sie sind bis 50 µm lang und 5 – 6 µm breit.
Eine weitere Art in der Gattung ist der Rasig-krustige Buchenkugelpilz Melogramma spiniferum.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1, Nr. 369 (als Melogramma bulliardii)
- https://www.mycopedia.ch/pilze/10554.htm