Limacella guttata
Getropfter Schleimschirmling
Wer diesen Pilz von Abbildungen her im Kopf hat, wird ihn auch bei einer Begegnung in natura gleich erkennen. Vorausgesetzt, die Hüte sind schleimig, was jedoch nur bei feuchtem Wetter der Fall ist. Solche Begegnungen wird man nicht oft erleben, denn wir haben es mit einer seltenen Art zu tun, die zudem kalkhaltige Böden bevorzugt. Die Abbildung zeigt stark schmierige Hüte, beim rechten Exemplar sind sogar grünlich-bräunliche Schleimtropfen am Hutrand zu sehen. Schleimig können auch die Oberseiten der Stielringe sein. Wer unseren Pilz in der Verwandtschaft der Wulstlinge vermutet, liegt gar nicht so falsch. Er steht in der Familie der Wulstlingsartigen (Amanitaceae), wofür u. a. auch weißes Sporenpulver und freie (den Stiel nicht erreichende) Lamellen sprechen.
Die jung kugeligen, bald abgeflachten beige- bis elfenbeinfarbenen Hüte erreichen 10 bis 12 cm Durchmesser. Zur manchmal leicht gebuckelten Hutmitte hin ist die Farbe etwas dunkler. Bei Trockenheit ist die Huthaut seidig matt und neigt zum Einreißen. Die schmalen weißlichen Lamellen stehen sehr dicht und tränen bei Feuchtigkeit. Die zylindrischen Stiele sind weiß, glatt bis feinflockig, meist länger als die Hutbreite und bis zu 1,5 cm dick. Am üppigen, herabhängenden Ring sind oft ebenfalls olivgrüne eintrocknende Tröpfchen zu erkennen. Die Stielbasis ist leicht verdickt. Es handelt sich um eine dickfleischige Art mit mehligem Geruch und Geschmack, die von August bis November in Laub- und Nadelwäldern auf frischen, basenreichen Böden zu finden ist.
Der Getropfte Schleimschirmling ist zwar essbar, für die Küche aber nicht unbedingt zu empfehlen.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 4, Nr. 162
- German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4, Seine 117 - 119
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/l/Limacella_guttata.html