Leccinum piceinum

Fichtenrotkappe

Pilát & Dermek 1974
Familie: Boletaceae
© Dieter Gewalt
piceinum = bei Fichten
Foto: Udo Schäfer

Rotkappen sind nicht leicht zu bestimmen. Es handelt sich um stark spezialisierte Mykorrhizapilze, die jeweils nur einen Symbiosepartner haben, in diesem Fall die Fichte. Leccinum piceinum war früher zusammen mit der Kiefernrotkappe unter dem Namen Nadelwald-Rotkappe Leccinum vulpinum vereint. Probleme bei der Bestimmung hat man vor allem dann, wenn mehrere Baumarten am Fundort der Pilze stehen. Steht im Wald eine Rotkappe zwischen Kiefern und Fichten, stellt sich die Frage: Ist es eine Kiefern- oder Fichtenrotkappe? Auf ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal hat Karin Montag hingewiesen: die Kiefernrotkappe soll nicht verfärbendes Stielfleisch haben. Bei der Fichtenrotkappe Leccinum piceinum verfärbt es sich dagegen rosa, wie auf dem oben abgebildeten linken Exemplar deutlich zu sehen ist.

Für die Küche spielen solche Feinheiten keine Rolle. Alle Rotkappen sind ausgezeichnete Speisepilze. Es sollte aber der Artenschutz beachtet werden. Alle Rotkappen sind gesetzlich geschützt und dürfen nur für den Eigenbedarf und in geringen (angemessenen) Mengen gesammelt werden.

In Mitteleuropa kommen je nach Artauffassung bis zu sechs Rotkappen vor:
Leccinum aurantiacum = Espenrotkappe
Leccinum duriusculum = Pappel-Raufuß, Braune Pappel-Rotkappe
Leccinum piceum = Fichtenrotkappe
Leccinum quercinum = Eichenrotkappe
Leccinum versipelle = Birken- oder Heiderotkappe
Leccinum vulpinum = Fuchs- oder Kiefernrotkappe

Weiterführende Literatur:

  • Karin Montag: „Rotkappen und Gelbkappen“ in Der Tintling Heft 74 (1/2012) Seite 11 - 20
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 13. Oktober 2023