Lasiosphaeria ovina

Eiförmiger Kohlenkugelpilz

(Pers.) Ces. & De Nit. 1863
Familie: Lasiosphaeriaceae
© Dieter Gewalt
ovina = das Schaf betreffend
Foto: Frank Kaster

Unter den winzigen Ascomyzeten gibt es nur wenige, die mit einem Blick durch die Lupe sicher erkannt werden können. Zu diesen gehört der Eiförmige Kohlenkugelpilz. Die kugeligen bis eiförmigen Fruchtkörper sind weniger als 1 mm groß und ganzjährig auf morschem Holz zu finden. Der Name Kohlenkugelpilz passt so gar nicht auf diese Art, ist sie doch komplett von einem weißlich grauen filzigen Hyphengewebe eingekleidet, in dem lediglich die am Scheitel befindliche Sporenauslassöffnung durch eine dunklere Farbe auffällt. Die einzelnen Fruchtkörper wachsen gesellig bis dicht gedrängt auf ihrem Substrat.

Einige Literaturangaben zur Abundanz kann ich nicht nachvollziehen. Breitenbach & Kränzlin bezeichnen sie als “nicht häufig” und beziehen sich auf gerademal zwei untersuchte Schweizer Funde. 123pilze halten die Art sogar für “sehr selten”. Wer häufiger feucht am Boden liegendes Holz in Augenschein nimmt, kommt da zu einer völlig anderen Beurteilung und ein Blick in Krieglsteiners Verbreitungsatlas (1993) bestätigt: wo Lasiosphaeria ovina systematisch gesucht worden ist, ist der Pilz flächendeckend nachgewiesen. Auch die aktuelle Kartierung der DGfM zeigt dies überdeutlich.

Obwohl der Pilz problemlos makroskopisch bestimmbar ist, hat Frank Kaster auch Mikromerkmale überprüft. Seine Fotos zeigen achtsporige Asci und schlangenförmige gelbliche Sporen mit Tropfen und den Maßen 36 - 40 x 4 - 5 µm.

Abb. links: Ascus -- Abb. rechts: Sporen (zwei Mikrofotos: Frank Kaster)

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1 (Ascomyceten) Nr. 335
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 4. September 2020