Inocybe rimosa

Kegeliger Risspilz

(Bull.) P. Kumm. 1871
Familie: Inocybaceae
© Dieter Gewalt
Neuer Name: Pseudosperma rimosum
rimosa = rissig

Beschreibung von Fredi Kasparek

Habitus: Mittelgroßer bis großer Risspilz in ockergelben/-braunen Farben, mit kegelig-geschweiftem Hut, der mit einer radialfaserigen Deckschicht belegt ist und häufig einreißt.

Hut: 2 - 6 (10) cm Ø, jung eiförmig, dann glockig bis prägnant kegelförmig, alt meistens spitz gebuckelt und Hutrand aufgebogen. Hutdeckschicht radial faserstreifig belegt, die Fasern fließen später strähnig zusammen und sind besonders zum Hutrand deutlich büschelig verwoben. Bei Trockenheit kann die Huthaut vor allem im Scheitelbereich flachschuppig aufplatzen. Hutfarben stroh- bis ockergelb, auch ocker- bis umbrabraun, meist olivstichig, Hutrand jung mit einer weißlichen Cortina (Haarschleier) behaftet, die schnell schwindet, aber als schmaler, weißlicher bis bräunlicher Saum lange den Hutrand ziert.

Lamellen: normal weit auseinanderstehend, mit Lameletten untermischt, schwach ausgebuchtet angewachsen, jung weißlich, dann grau- bis gelbbeige, später ockergelb bis olivbraun, Schneiden weiß bewimpert.

Stiel: 3 - 8 x 0,4 - 1,2 cm, zylindrisch, längsfaserig, biegsam, zur Basis leicht angeschwollen, erst voll, alt hohl, oft verdreht, blass schmutzigbeige oder durchwässert ockerbräunlich, Oberfläche mit zarten weißen Fasern oder Flöckchen besetzt.

Fleisch: weißlich, alt hellbräunlich durchwässert, Geruch jung kaum feststellbar, alt schwach spermatisch, Geschmack unspezifisch pilzig, leicht bitterlich.

Sporenpulver: olivbraun

Ökologie, Substrat, Lebensweise: in Laub- und Nadelwäldern, Parkanlagen, auf Friedhöfen, grasigen oder nackten Wegen und unter Alleebäumen, auf festen bis lockeren humosen, nicht zu mageren Böden. Einzeln und gesellig wachsend. Mykorrhizabildner (Lebensgemeinschaft mit Bäumen bildend).

Der Pilz ist giftig. Er enthält Muscarin, das mit einer Latenzzeit von ¼ bis 4 Stunden wirkt und das sogenannte Muscarin- oder PSL-Syndrom (engl.: perspiration, salivation, lacrimation) verursacht. Symtome sind Schweißausbrüche, Sehstörungen, Tränenfluss, Übelkeit mit Erbrechen, Magen-Darm-Koliken, in schweren Fällen Tod durch Kreislaufversagen. Tradiotionelles Gegenmittel: Atropin, das Gift der Tollkirsche.

Es handelt sich um eine der häufigsten Risspilzarten.

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Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 17. Oktober 2020