Hygrocybe reidii
Honigsaftling
Die rund 50 Saftlingsarten Mitteleuropas sind aufgrund der Variabilität ihrer Farben, die sich zudem noch von jung zu alt verändern können, nicht leicht zu bestimmen. Beim Honigsaftling Hygrocybe reidii ist die Merkmalskombination
gelb- bis orangegelber, auch orangeroter Hut und Stiel + Geruch nach Honig”
auf jeden Fall eine erste Orientierung. Gerüche können allerdings mehr oder weniger deutlich wahrnehmbar sein oder auch „kommen und gehen“, beim Honigsaftling oft erst auf Druck oder Reiben oder beim Trocknen bzw. Exsikkat deutlich erkennbar. Einen vergleichbaren Geruch hat der Prächtige Saftling Hygrocybe splendissima, der jedoch scharlachrot gefärbt ist.
Es handelt sich um eine relativ kleine Art mit Hutdurchmessern von 1 – 4 cm mit faseriger, am Rand etwas eingerissener oder gekerbter Huthaut. Die gelblichen etwas entfernt stehenden Lamellen mit zahlreichen kurzen Lemeletten zwischen ihnen können rosa angehaucht sein und sind breit bis etwas herablaufend am Stiel angewachsen. Ihre Schneiden sind stets heller. Die orangegelben Stiele sind bis zu 6 cm lang und 3 – 5 mm dick, oft verbogen, an der Spitze wie auch an der Basis heller als in der Mitte. Das Sporenpulver ist weiß. Die ellipsoiden oder eiförmigen Sporen messen 5 – 10 x 4 – 6 µm und können vereinzelt etwas eingeschnürt sein.
Der Honigsaftling kommt auf Wiesen und Weiden, gern auf Halbtrocken- oder Magerrasen aber auch an grasigen Waldwegen vor, gilt aber aber als sehr selten und wird als stark gefährdet (RL 2) in Roten Listen geführt. Thomas Lehr hat ihn im Taunus mehrfach gefunden und nachgewiesen.
Sehr ähnlich ist der Gelbgrüne Saftling Hygrocybe citrinovirens, der unauffällig und nicht nach Honig riecht.
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner (Hrsg): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3, Seite 76
- Rudolf Winkler, Gaby Keller: Pilze Mitteleuropas, Seite 190 (4.1.22, als Hygrocybe obrussea)
- https://pilzseite.de/pilzgalerie/hygrocybe-reidii/