Clitocybe costata

Kerbrandiger Trichterling

Kühner & Romagn. 1954
Familie: Tricholomataceae
© Dieter Gewalt
Neuer Name: Infundibulicybe costata
costata = gerippt
Auf diesen beiden Fotos ist ein wichtiges aber nicht immer gut ausgeprägtes Merkmal zu sehen: der rissig-striegelige Stiel

Nicht immer ist das im Namen genannte Merkmal dieses Pilzes so schön ausgeprägt wie auf dem obigen Foto. Der Hutrand kann auch weniger gekerbt oder gekräuselt sein und dann ist der Kerbrandige Trichterling optisch kaum von seinem Doppelgänger, dem Ockerbraunen Trichterling Clitocybe gibba zu unterscheiden. Eine Verwechslung bliebe ohne Folgen, denn beide sind essbar, auch wenn man sie nicht gerade zu den Premiumarten zählen kann.

Ungeachtet der Essbarkeit möchte man vielleicht doch wissen, welchen der beiden man gerade gefunden hat. Dann achte man auf den Stiel. Beim Kerbrandigen Trichterling ist er in der Regel dunkler gefärbt als die Lamellen und rissig längsfaserig.

Der ockerbraune mitunter wasserfleckige Hut erreicht Durchmesser von bis zu 8 cm. Er ist tief getrichtert, der scharfrandige Hutrand ist wellig und gekerbt, die Huthaut fein samtig. Mit der Lupe kann man den filzigen Belag als helle Hyphenbüschel identifizieren. Die cremeweißen Lamellen sind gegabelt und mehrfach mit kürzeren Lameletten untermischt. Die Lamellenschneiden sind oft auffällig eingeschnitten. Der cremefarbene bis bräunliche Stiel ist feinflockig bekleidet. Auch hier sind die Hyphenbündel mit der Lupe gut zu erkennen. Das dünne Fleisch ist weißlich bis cremefarben, der Geruch wie beim Ockerbraunen Trichterling bittermandelartig, der Geschmack mild bis leicht säuerlich. Das Sporenpulver ist weiß bis leicht gelblich, die tränenförmigen Sporen messen 5 -7 x 3,5 bis 5 µm.
Makrochemische Farbreaktion mit Kalilauge (KOH): Huthaut und Fleisch bräunlich.

Der Kerbrandige Trichterling ist keine Seltenheit, aber längst nicht so häufig wie der Ockerbraune. Er kommt in Nadelwäldern, Parkanlagen und Gärten vor, gern an Wegrändern. Seine Erscheinungszeit ist Juni bis Herbst.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 6. Juni 2024