Clitocybe dealbata

Rinnigbereifter Trichterling, Feldtrichterling

(Sowerby) P. Kumm. 1871
Familie: Clitocybaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Clitocybe rivulosa
dealbata = weiß übertüncht
3 Fotos: Norbert Kühnberger

Unser Pilz gehört zu den vielen kleinen und größeren weißen Arten, die giftig sind, zum Teil sogar erheblich. Dies ist der Grund, weshalb man Speisepilzsammlern, vor allem unerfahrenen, dringend dazu rät, weiße Pilze zu meiden. Champigongs vielleicht ausgenommen, aber selbst bei denen ist Vorsicht geboten.

Den Rinnigbereiften Trichterling findet man vom Frühsommer bis in den Herbst gewöhnlich außerhalb von Wäldern, auf Wiesen, in Parkanlagen, Gärten, Friedhöfen, etc., zwischen Kräutern und unter Sträuchern.

Die kreideweißen firnisartig bereiften, mittig vertieften Hüte werden bis zu 4 cm breit. Die Reifschicht löst sich allmählich auf, lässt sich auch mit dem Finger wegschieben. Darunter kommt die fleischfarbene Huthaut zum Vorschein. In der Vertiefung ist oft ein kleines Buckelchen. Der Hutrand ist lange schwach eingerollt. Die eng stehenden Lamellen sind jung rein weiß, später blass rosa/creme, gerade oder leicht herablaufend am Stiel angewachsen. Der weißliche biegsame Stiel ist etwa 1,5 bis 4 cm lang und 0,5 cm dick. Das wässrige weiche Fleisch ist blass cremefarben, der Geruch ist etwas süßlich (bei der Varietät augeana mehlartig), der Geschmack muffig. Das Sporenpulver ist weiß oder zumindest weißlich, die glatten, hyalinen Sporen messen 4 - 5,5 x 3 - 4 µm.

Wie auch andere Trichterlinge (und Arten diverser anderer Gattungen) enthält der Rinnigbereifte Trichterling Muscarin in beträchtlichen Konzentrationen. Dieser Giftstoff verursacht Schweißausbrüche, Sehstörungen, Tränenfluss, Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Koliken, in schweren Fällen Tod durch Kreislaufversagen. Die Wirkung ist auch unter dem Namen PSL-Syndrom bekannt (engl.: perspiration, salivation, lacrimation).

Es sollte noch angemerkt werden, dass um die Namen und die Zuordnung unseres Pilzes zur Zeit ziemliche Verwirrung herrscht.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 4. Juni 2024