Ascobolus crenulatus

Grüngelber Kotling

P. Karst. 1868
Familie: Ascobolaceae
© Dieter Gewalt
crenulatus = feingekerbt

Mein persönlicher Erstfund dieser coprophilen (kotliebenden) Art gelang durch eine Kultur von feucht gehaltenen Kaninchenkötteln auf unserem Balkon. Die Kötteln stammten von einem Rasen in unmittelbarer Nähe unserer Wohnanlage; die ersten becherförmigen Fruchtkörper erschienen ca. 3 Wochen nach Beginn des Kultivierungsversuchs.

Die Apothecien des Grüngelben Kotlings erreichen lt. Literatur Durchmesser von 1 - 2 mm. In unserer Kultur dürften die größten 1,5 mm erreicht haben. Sie waren charakteristisch grüngelblich gefärbt, die aufgebogenen Ränder deutlich granuliert. Bei Reife ragen die Schläuche ein wenig über den Becherboden hinaus und erscheinen unter der Lupe als dunkle Flecken. Die Sporenpulverfarbe ist dunkelbraun.

Diese beiden Fotos von Frank Kaster zeigen die aus dem Hymenium herausragenden Asci als dunkle Fleckchen

Die Fruchtkörper wachsen auf Kot verschiedener Tiere wie Rehe, Schafe, Hasen, Kaninchen u. a. und sitzen stiellos auf ihrem Substrat. Erscheinungszeit ist nach Literatur vorwiegend in den Wintermonaten. Bei unserer Kultur erschienen die ersten Apothecien Ende Juni. Die Art gilt als selten.

3 Mikrofotos von Frank Kaster: Asci mit unreifen Sporen, Paraphysen, reife Sporen

Angaben zu den Mikromerkmalen: die achtsporigen Asci messen 135 - 195 x 14 - 19 µm, die schlanken Paraphysen sind lt. Literatur septiert (konnte bei dem von Frank Kaster untersuchten Material nicht festgestellt werden), die elliptischen Sporen sind jung hyalin, reif dunkelbraun mit violettlicher Ornamentierung, Maße im Durchschnitt 15 x 8,5 µm. Eine ähnliche ebenfalls auf Tierdung wachsende Art ist der Kleiige Kotling Ascobolus furfuraceus mit deutlich größeren Sporen (23 – 26 x 10 – 14 µm).

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 21. Juli 2020