Ascobolus furfuraceus

Kleiiger Kotling

Pers. 1794
Familie: Ascobolaceae
© Dieter Gewalt
furfuraceus = kleieartig
2 Fotos: Norbert Kühnberger (det. Hermine Lotz-Winter)

Das Substrat, auf dem sie wachsen, ist alles andere als appetitlich, aber kotliebende Pilzarten können durchaus ansprechend sein. Viele sind winzig klein und man braucht schon eine gut vergrößernde Lupe, um Details zu erkennen. Der Kleiige Kotling wird gerade mal 1 – 3 mm groß. Auf dem nachfolgenden Foto sieht man zwischen knäuelig aneinandergedrängten Sternhaarigen Dung-Borstlingen (Cheilymenia stercorea) einige wenige Kleiige Kotlinge.

Die meisten Arten auf Dung gehören zu den Schlauchpilzen (Ascomyzeten), die ihre Sporen in sogenannten Asci (Schläuchen) bilden. Beim Kleiigen Kotling handelt es sich um den Kot von Pflanzenfressern wie Rindern, Pferden, Hasen, Kaninchen und anderen. Betrachten wir die beiden schalenförmigen Fruchtkörper auf Bild 1 etwas genauer, fallen vielleicht die winzigen dunklen Pünktchen auf. Es handelt es sich um den seltenen Fall, dass ein mikroskopisches Merkmal schon mit der Lupe wahrnehmbar ist. Es sind die bis zu 220 µm langen Schläuche, in denen die anfangs hyalinen Sporen heranreifen und dann eine braunviolette Farbe annehmen.

Die jung rundlich becherförmigen, später flach schalenförmigen Fruchtkörper sind zunächst grüngelblich und werden im Laufe ihrer Entwicklung zunehmend grauviolett bis dunkel olivbraun. Diese Farbveränderung steht in Zusammenhang mit den immer zahlreicher und bald flächenbedeckend aus dem Schalenboden herauswachsenden Schläuchen. Außenseite und Becherrand sind kleiig-schorfig. Die Fruchtkörper können vereinzelt, gesellig oder gedrängt erscheinen und sitzen stiellos auf ihrem Substrat.

Eine ähnliche ebenfalls auf Tierdung wachsende Art ist der meist etwas kleinere Grüngelbe Kotling Ascobolus crenulatus, den wir mehrfach auf Kaninchenköteln beobachtet haben. Er unterscheidet sich durch seine grüngelbe Farbe und kleinere Sporen.

Sporen Ascobolus furfuraceus: 23 – 26 x 10 – 14 µm
Sporen Ascobolus crenulatus: 14 – 16 x 8 – 9 µm

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1, Nr.114
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 7. Februar 2024